Demokratie braucht breite Bürgerbeteiligung

Impulse für mehr Demokratie - Jede und Jeder ist gefragt!

Zahlreiche Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschten sich bei der Fachtagung „Impulse für mehr Demokratie im Ländlichen Raum“ über Themen wie neue Beteiligungsformen in der heutigen Gesellschaft und die Einbindung der Jugendlichen in das Ehrenamt aus.

Das BÜNDNIS Wir sind dran veranstaltete am 6. Februar eine Tagung zum Thema „Die Gesellschaft ist im Wandel. Die Beteiligungsformen sind es auch! Impulse für mehr Demokratie im Ländlichen Raum“. Vertreter aus den Bereichen Wirtschaft, Jugend, Kirche sowie Bürgermeister, Jugendliche und ehrenamtlich Engagierte setzten sich im Tagungshaus Regina Pacis in Leutkirch mit unterschiedlichen Themenbereichen der Beteiligung und Demokratie im Ländlichen Raum auseinander. Herr Hannes Wezel von der Stabsstelle für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung zeigte die Bedeutung der Bürgerbeteiligung für Demokratie in Baden-Württemberg auf. Prof. Paul-Stefan Roß von der Dualen Hochschule Baden-Württemberg belegte die Umbrüche mit Erkenntnissen aus der Beteiligungsforschung.

Schülerinnen und Schüler machen klar: Wir wollen gehört werden!

Wir wollen Gleichbereichtigung!

Fester Bestandteil der Tagung waren zwei Leutkircher Schulklassen, die sich im Rahmen eines Schulprojekts mit Demokratie und Beteiligung befassten. Mit Theaterszenen erläuterten die Jugendlichen deren Perspektiven und leiteten zu den Diskussionsrunden über. Dabei stellten die Jugendlichen genau dar, was sie von der Gesellschaft erwarten: „Wir wollen Gleichberechtigung. Die Anliegen der Jugendlichen sollen genauso gehört und unterstützt werden wie die von Erwachsenen.“

In den Diskussionsrunden stellte sich heraus, dass sich die Jugendlichen gerne in der Arbeit der Kommunen und im Ehrenamt einbringen möchten. Allerdings nicht mehr wie früher. Die heutige Gesellschaft will ungebunden sein und sich nicht über mehrere Jahre durch einen bestimmten Posten im Ehrenamt verpflichten. Die Mitgestaltung soll flexibel und individuell erfolgen können. Die Beteiligungsformen in Kommunen, im Arbeitsleben und im Ehrenamt müssen an die sich wandelnde Gesellschaft angepasst werden.

Eine der spoannenden Diskussionsrunden, hier geleitet von Jugendpfarrer Ralf Brennecke

Gelungene Praxisbeispiele am Nachmittag

Am Nachmittag hatten die Tagungsteilnehmerinnen und Tagungsteilnehmer die Gelegenheit in unterschiedlichen Workshops Einblicke in etablierte und innovative Modelle der Beteiligung zu erhalten. Möglichkeiten zur Mitbestimmung von Jugendlichen sind beispielsweise die 14er Räte im Landkreis Sigmaringen oder die Jugendgemeinderäte im Landkreis Ravensburg. Weitere Beteiligungsformate und mögliche Herausforderungen bei der Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zeigte Christiane Franz von der Landeszentrale für Politische Bildung auf. Das LEADER-Projekt „Dobel-SpATZ“ aus Zwiefalten konnte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Zwiefalten und dem örtlichen Jugendforum umgesetzt werden. Zwei Vertreter des Jugendforums berichteten über die Planung und Umsetzung des Projekts. Über die Bedeutung der politischen Teilhabe von Frauen referierten Dr. Silke Rieser und Gisela Müller vom Netzwerk B-o-R-a-Frauen für die Politik. Thematisiert wurden auch Beteiligungsformen innerhalb der Kirchengemeinde und wie Kirche an vielen Orten lebendig gestaltet werden kann. Das Förderprogramm Gut beraten! von der Initiative Allianz für Beteiligung e.V. bietet Beratungen zur Förderung der Bürgerbeteiligung an. Paul Bäumler von letsact stellte die Freiwilligen-App vor, in der hilfesuchende Organisationen freiwillig-soziale Projekte eintragen können, um auf diesem Weg motivierte Freiwillige zu finden.

Große Diskussionsrunde; Fotos: "Bündnis - Wir sind dran!"

Bündnis - Wir sind dran!

Das BÜNDNIS Wir sind dran besteht aus unterschiedlichen kirchlichen Institutionen sowie mehreren LEADER-Aktionsgruppen, die gemeinsam Tagungen zu gesellschaftlichen Themen veranstalten. Teil des Bündnisses sind: Evangelisches Bildungswerk Oberschwaben, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt, K-Punkt Ländliche Entwicklung im Kloster Heiligkreuztal, Verband Katholisches Landvolk e.V., Ralf Brennecke – Pfarrer im Evang. Kirchenbezirk Ravensburg sowie die LEADER Aktionsgruppe Oberschwaben, LEADER Regionalentwicklung Mittleres Oberschwaben e.V., LEADER Regionalentwicklung Württembergisches Allgäu e.V. und LEADER Mittlere Alb e.V.

Info - Einladung

Hinergund: Die Einladung zur Fachtagung können sie HIER sehen.