Mundart-Feschdival in Riedlingen - Kick Off

"Lange genug auf Kultur verzichtet haben auch Bernhard (Barny) Bitterwolf und Hugo Breitschmid, die beiden heimlichen Stars der schwäbischen Mundart" so Alexander Speiser, Mundart-Unterstützer und Fan. "Nachdem die beiden Mundartkünstler seit Ausbruch der Corona-Pandemie keinen einzigen Auftritt mehr hatten, wurde beschlossen jetzt mol ebbes Reachts zom macha. Ein richtiges Festival soll es sein und so wurde denn auch gleich die Crème de la Crème der schwäbischen Mundartszene angesprochen und eingeladen. Keiner der Angesprochenen, der oder die nicht in einen Jubel ausgebrochen wäre ob der Möglichkeit endlich mal wieder auf einer Bühne zu stehen und das Publikum zu erfreuen."

Aber auch bei Mundart, wo es neben em gscheida Gschwäddz, doch auch das ein oder andere braucht um ein KICK-OFF Feschdival auszurichten gilt, ohne Moos nix los. Und so wurde auf Initiative der Mundart-Begeisterten bei LEADER-Oberschwaben angeklopft, e bissle gschwäddzd, gschrieba un bschlossa, so dass die Mitglieder der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben die Organisation, Durchführung und alles was zum guten Gelingen des Mundart-Festivals dazugehört, mit Mitteln aus dem Modul 5 "Kunst und Kultur" finanziell unterstützen.

 

Wann un wo isch des?

Des Mundart-Feschdival isch vom

Freitag, 20. August bis Sonntag 22. August in Riedlingen, im Festspielhaus (LINK)

Neben den Vorstellungen im Lichtspielhaus sollen bei schönem Wetter auch einzelne Auftritte im Freien, in der Altstadt von Riedlingen stattfinden. Den Auftakt zu der Veranstaltung machen am Freitag, den 20. August abends Abends um 20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) „Die Hauptkerle“ aus Mittelbiberach.

 

Am Samstag, den 21. August geht es ebenfalls Abends um 20:00 Uhr (Einlass 19:00 Uhr) mit dem „Bronnweiler Weib“ Friedel Kehrer, der Worthandwerkerin Ingrid Koch, dem Musikkabarettisten Günther Bretzel, dem Bauerndichter Hugo Breitschmid und dem oberschwäbischen Barden Bernhard Bitterwolf so richtig zur Sache. Und auch kein geringerer als der bisherige Justizminister des Landes Baden-Württemberg und ausgewiesene Mundartdichter Guido Wolf hat sein Kommen zugesagt.

Am Sonntag, den 22. August ist schon am Vormittag ab 10:10 Uhr ein buntes Programm im und am Lichtspielhaus geplant. Auftreten werden neben Friedel Kehrer, Ingrid Koch, Günther Bretzel, Hugo Breitschmid und Bernhard Bitterwolf auch „HeiliXblechle“ aus Bad Waldsee, die Alphornbläser aus Bad Saulgau, Anita Gulde aus Dürmentingen, die hier quasi ein Heimspiel gibt und als Dipfele auf’s I keine geringeren als „Hillus Herzdropfa“ mit einem kurzen Gastspiel.

 

Ond wer schwäddzd do jeddz?

Hauptkerle mit ihrem Programm „Hendra 4“ machen die „Hauptkerle.Ltd“ Alltägliches, Skurriles, Sonderbares, Normales, Gschbässiges – ebba richtig Schwäbisches zum tot lachen. Die zwei ehemaligen Schwankstellenbetreiber zeigen in bekannter Weise ein starkes Stück Mundart. Der Zuschauer erkennt sich selber und schlägt begeistert bis erschrocken die Hände über dem Kopf zusammen. In einem abendfüllenden Programm wird Lachsalve um Lachsalve provoziert, bis die Tränen fließen und die Muskeln spannen. Wer gerne herzhaft lacht, ist hier genau richtig.

Guido Wolf wer kennt ihn nicht, den gestandenen Politiker und beinahe Ministerpräsidenten, der so ganz nebenbei auch noch ein überaus witziger und gewitzter Vertreter der schwäbischen Mundart ist. Lassen Sie sich verzaubern von seinen rhetorischen Ausflügen in die Welt der Politik und die alltäglichen Unbillen, mit ihren Stolperfallen. Er nimmt nicht nur seine politischen Gegner auf’s Korn, sondern kokettiert genauso mit seinen eigenen Stärken und Schwächen.

Friedel Kehrer hat keine Angst vor Gegensätzen. Sie ist die eine Hälfte der ehemaligen „Bronnweiler Weiber“, macht seit drei Jahrzehnten schwäbische Kleinkunst und ist schon von daher eine Institution. Als schwäbische Liedermacherin verarbeitet sie die Schattenseiten des Lebens musikalisch. Aber auch fröhliche und heimatverbundene Lieder und Kurzgeschichten entstammen Ihrer Feder. Lassen Sie sich von Ihr einfach verzaubern.

Ingrid Koch wenn Sie auf der Bühne steht, wird an vielen Stellen geschmunzelt und bei allen Pointen herzhaft gelacht. Dazwischen lauscht das Publikum, lächelt und genießt. Die „Worthandwerkerin“ sammelt Menschliches, Dialoge, Stimmungen, Situationen, Verhaltensweisen und Gepflogenheiten um die Essenz und das Allgemeingültige herauszufiltern, zu beschreiben, zu kommentieren und zu karikieren. Ihr feinsinniger Ausdruck macht Sie alleine schon zu einer der beliebtesten Wortartistinnen des schwäbischen Dialekts.

Günther Bretzel ist für sich schon eine Größe, wie er mit bekannten Hits und Ohrwürmer die urigsten schwäbischen Texte verknüpft. So wird aus dem Rolling Stones-Hit „I can get no satisfaction“ – „I kenn Gattnau, do isch Action“ oder aus Elvis‘ „I’m all shook up“ wird ein bedrohliches „Di schuck i nab“. Da werden seine Liedtexte noch auf umwerfend komische Weise in die jeweils passende Geschichte verpackt, „die mol stimmt oder au it“. Für die Zuhörer gibt’s jede Menge zum Lachen und erst recht, wenn er dann noch mit Ingrid Koch im Duett auftritt.

Hugo Breitschmid ist nicht nur der Initiator des Mundart-Feschdivals sondern auch eine der Größen schwäbischer Mundart in Oberschwaben seit Jahrzehnten. Zahlreiche Veröffentlichungen, Bücher, ein Theaterstück und Auftritte auf Bühnen in ganz Süddeutschland sowie Radio und Fernsehen zeichnen seinen Weg. Der gerne auch als Bauerndichter bezeichnete Grandseigneur der Szene ist ein aufmerksamer Beobachter seiner ländlichen Bevölkerung und weiß diese trefflich auf’s Korn zu nehmen. Wenn die NASA ein „Röhrle braucht, dünn wia a Härle“ ond oizig an schwäbischa Liferant des herstella ka, aber wissa will ob’s a Inna- oder a Aussagwind braucht, ond ob auf boide Seita, noch hot er dia Lacher auf seiner Seita. Ihn zu erleben ist alleine schon ein Erlebnis für sich.

Bernhard (Barny) Bitterwolf wird gerne als oberschwäbischer Barde bezeichnet und das ist er im wahrsten Wortsinne auch. Seine schon legendären Auftritte und Moderationen bei unzähligen Veranstaltungen bezeugen seine Energie und Schaffenskraft. Er ist auch Mitinitiator des Mundart-Feschdivals und zeichnet für die Programmgestaltung verantwortlich. Seine Zuhörer begeistert er mit seinem musikalischen Talent und seinem Wortwitz, indem er sich in Vergessenheit geratener alter schwäbischer Lieder und Tänze annimmt. Neben Akkordeon und Gitarre bringt er auch so kuriose Gerätschaften wie Piffel, Sackpfeife, Drehleier, Scheitholz, Landsknechttrommel und Krummhorn zum Klingen. Lassen Sie sich begeistern.

Hillus Herzdropfa kann man nicht erklären, man muss sie erleben. Hillu Stoll und ihr kongenialer Partner ‚s Herzdröpfle Franz lassen seit Jahren „die Sau raus“ und bringen die größten Hallen zum Toben. Stets ausverkaufte Auftritte im ganzen Ländle vor einem begeisterten Publikum machen sie zu wahren Größen schwäbischer Mundart. Sprachbarrieren gibt es für Hillus Herzdropfa nicht, „dia schwätzet wia eane dr Schnabl gwagsa isch!“ Wer die Beiden einmal erlebt hat kommt immer gerne wieder, ihr treues Fan-Publikum reist ihnen regelmäßig zu den Auftritten hinterher. Sollten Sie sich nicht entgehen lassen, Sie werden begeistert sein.

Alphornschwoba nennen sich die vier gestanden Schwaben, die seit 2006 mit ihren Alphörnern eigene Kompositionen wie Walzer, Polka und Märsche vortragen. Mit ihren riesigen Instrumenten, mit denen sie auch schon zahlreiche Bergregionen zum Klingen gebracht haben bringen sie einen ganz sanften aber voluminösen Sound auf die Bühne. Lassen Sie sich von den Klängen der Alphörner in die Alpen entführen und spüren Sie wie wohltuend die Musik sich auf ihr ganzes Befinden auswirkt.

HeiliXblechle stellt als Bläserquartett Alltags- und Gebrauchsmusik vor, wie sie seit jeher der Unterhaltung und Entspannung dient. Das Repertoire dieses ungewöhnlichen Ensembles spannt einen kurzweiligen musikalischen Bogen von der Renaissance bis zur Moderne. Die Auftritte der vier Vollblutmusiker leben vom unterhaltsamen Charakter der Blasmusik und einer musikantischen, humorigen Darbietung. Die Verbindung von Blechblasmusik und a capella-Gesang lässt den unterhaltsamen Vormittag mit dem HeiliXblechle-Gebläse sehr unterhaltsam werden. Die oberschwäbische „Boy-Group“ spielt, singt … und womöglich tanzt sie auch noch. Seien Sie gespannt.

WaDaWidd ein Kabarett-Trio bestehend aus den Untersulmetinger Freunden Dietmar Steimer, Norbert Schlager und Joachim Knoll hat sich der schwäbischen Kleinkunst-Vielosophie verschrieben. Ein leicht verdaulicher Duranand untermalt mit Weltmusik ist ihr Markenzeichen. Mit zahlreichen Instrumenten wie Gitarre, Klavier, Saxophon, Dudelsack, Mundharmonika, Klarinette und Flöte spielen, singen, reimen, philosophieren und blödeln sie über die wirklich wichtigen Dinge von Schwaben und Nichtschwaben. Älles was en ihrem Programm gsait, gsonga, gschria ond philosophiert wird hot überhaupt it den Aschbruch ebrn gscheidr zom macha, es sei abr au it ganz ausgschlossa.

Derfa do au andere mitdoa?

Mitorganisator Alexander Speiser betont, "auch Nachwuchskünstler und Etablierte, die gerne (mal wieder) vor Publikum auftreten wollen dürfen sich melden, das Mundart-Feschdival soll bei entsprechendem Erfolg auch als Auftakt für eine ganze Reihe ähnlich gelagerter Veranstaltungen dienen und so der schwäbischen Mundart zu der ihr gebührenden Aufmerksamkeit verhelfen."

Pressemeldungen und Links

Den Presseartikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 10. Juli 2021 über die Teilnahme des ehemaligen Justizministers Guido Wolf finden Sie hier LINK

Den Presseartikel aus der Schwäbischen Zeitung vom 02. August 2021 über die LEADER-Förderung finden Sie hier LINK

Hier geht es direkt zum Riedlinger Lichtspielhaus für:

Freitag, 20. August 2021 LINK

Samstag, 21. August 2021 LINK

Sonntag, 22. August 2021 LINK

Hier geht es zur Homepage der Stadt Riedlingen (auch mit den aktuellen Corona-Maßnahmen) LINK