Gemeinsam mit LEADER: ein Schuppen für fünf Vereine

Gemeinschaftsprojekt in Hohentengen ist erfolgreich beendet

Vor einem Jahr fiel der Startschuss zum Gemeinschaftsprojekt in Hohentengen: Ein Vereinsschuppen für fünf Vereine. Am vergangenen Freitagnachmittag war es nun soweit. Alle Vereinsvertreter, Mitglieder und Gäste und vor allem Bürgermeister Bernhard Ritzler als Vertreter der Aktionsgruppe Leader sowie Bürgermeister Peter Rainer trafen sich zur offiziellen Übergabe der neuen Vereinsräume vor Ort.

Für den „Motor“ und Sprecher der Vereinsgemeinschaft, Stefan Rothmund, ein ersehnter Tag, an dem richtig gefestet werden sollte. Dazu gehörte auch der erste Auftritt der „Jungen Göge-Musikanten“, die den Festakt musikalisch umrahmten. Vor fünf Jahren machte sich eine Delegation aus der Göge auf, um in Ennetach einen Schuppen zu besichtigen, wie man ihn gerne auch in der Göge-Metropole haben wollte. Der Grund dafür lag auf der Hand, so Stefan Rothmund. Jeder Verein habe genügend Zeug und Ausrüstung, das irgendwo untergebracht und verstaut werden müsse. So stiegen damals die Brüder Max und Thomas in die Planung ein und nahmen auch Architekt Karl-Josef Greinacher von der Firma Löffler mit ins Boot. Das brachte dann auch Pius Binder auf die Idee, einmal bei der Leader-Aktionsgruppe anzuklopfen und um einen Zuschuss zu ersuchen, was dann prompt positiv beschieden wurde.

Trotz Corona habe man dann das Gemeinschaftswerk angepackt mit örtlichen Betrieben und dabei wurde viel Eigenleistung von den Mitgliedern der beteiligten fünf Vereine erbracht. Im Zuge der enormen Verteuerung von Baumaterialien in der Bauzeit „haben wir trotzdem gut gewirtschaftet“, so der Sprecher der Vereine, Stefan Rothmund. Es entstand eine Verteuerung von 10 000 Euro, was angesichts der Umstände vertretbar war. Am Schluss hat der Neubau des Vereinsschuppens 175 000 Euro gekostet. Von Leader kamen 68 000 Euro an Zuschuss, die Gemeinde Hohentengen steuerte neben 17 000 Euro auch das Grundstück bei, dazu wurden Eigenleistungen in Höhe von 35 000 Euro erbracht. Der Restbetrag wurde dann auf die fünf am Bau beteiligten Vereine umgelegt. Das sind der Musikverein und der Narrenverein Hohentengen, der Spielmannszug-Narrenverein Bremen, der Gögemer Anglerverein sowie der Fanfarenzug Hohentengen. Rothmund sprach stellvertretend Dank an alle beteiligten Betriebe für ihre gute Arbeit und Unterstützung aus und ein Lob ging an die vielen freiwilligen Helfer. „Wer's Wetter scheut, der kommt it weit“ – Dieser Spruch treffe laut Bürgermeister Peter Rainer in keinster Weise auf die fünf Vereine zu, die sich am Neubau des Vereinsschuppens beteiligten. Alle Vereine der Göge seien angeschrieben worden, um ihr Interesse an dem Bau „abzuklopfen“. Schlussendlich hätten sich fünf getraut, hier was zu tun und sich nicht gescheut, auch etwas zu riskieren. Am Ende sei dabei eine typische Gögemer Leistung herausgesprungen und man habe einmal mehr „zammag'holfa“. Sein Dank galt allen, die mit angepackt haben, ob Betriebe oder Vereinsmitglieder. Ein Lob gab es aber auch für den „Motor“ des Ganzen, nämlich Stefan Rothmund und an Thomas Kaufmann. Als ehemaliger Ortsbaumeister habe er zum einen die Bauleitung übernommen und auch den Kontakt zur Verwaltung gepflegt. Rainer ist sich sicher, dass nun auch Feste und Anlässe in den neuen Vereinsräumen stattfinden werden, sodass auch hier wieder die Gemeinschaft gepflegt wird.


„Dieses stattliche Bauwerk hätte ich auch gerne in meiner Gemeinde“, so der Wunsch von Bürgermeister Bernhard Rizler aus Untermarchtal. Er war als Vertreter der Leader-Aktionsgruppe nach Hohentengen gekommen, um der Übergabe des Vereinsschuppens beizuwohnen. Bei der Förderung von Objekten durch Leader gehe es nach seinen Worten auch darum, den Zusammenhalt in der Gemeinde zu fördern, was vor allem durch die Vereine geschehe, daher habe man einen Zuschuss von 68 000 Euro gerne gewährt. „Sie haben was Tolles gemacht, das Bauwerk ist gelungen, was aber nur möglich war, weil Leute da waren, die was geschafft haben“, so seine Anerkennung. Er übergab im Anschluss die Leader-Plakette an Stefan Rothmund mit der Bitte, sie sichtbar am Vereinsschuppen anzubringen, „damit Leader zu sehen ist und wahrgenommen wird“, so Bernhard Ritzler.

Anschließend lud die Gemeinde alle Anwesenden zu einem Umtrunk ein und die „Jungen Göge-Musikanten“ spielten zur Unterhaltung auf.

Text und Fotos: Wolfgang Lutz

LEADER fördert "gemeinwohlorientierte Projekte"

Für die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben ist bei der Projektauswahl die strukturelle Gesamtwirkung eines Projektes wichtig. Ein wichtiges Auswahlkriterium ist dabei, ob eine Herausforderung in der Gemeinschaft angepackt und so gemeinsam gelöst wird.

Die Auswahl des Projektes erfolgte im Rahmen der Mittelvergabe am 5. März 2020 in Betzenweiler, siehe Bericht: "Musizieren, Lagern und besser Brauen!"