Go for Gold - meine Erfolgsstragie - ein Veranstaltungsbericht

Unternehmerinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen gewährten vergangenen Samstag Interessentinnen und Interessenten Einblick in ihren ganz persönlichen Weg zum eigenen Unternehmen. Die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben und das Frauennetzwerk „Business and professional Women“ (BPW) luden in die Schmuckwerkstatt nach Emeringen ein.

 

Am Samstag 6. Mai 2017 erzählten 6 Gründerinnen aus den unterschiedlichsten Bereichen über ihren Weg zum eigenen Unternehmen. Das Rahmenprogramm der Veranstaltung fand in einer schön hergerichteten Scheune der Familie Mößlang, direkt gegenüber der Schmuckwerkstatt von Elisabeth Mößlang statt. Idee war, Interessentinnen und Interessenten die Möglichkeit zu geben in einer gemütlichen Atmosphäre Einblick in persönliche Unternehmenswege zu geben. Insgesamt 30 Personen lauschten interessiert den Gründerinnen. In erster Linie ging es darum, Frauen, die eine Idee haben, denen allerdings der Mut fehlt den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen, die Gelegenheit zu geben, Frauen kennenzulernen, die den Schritt ins Ungewisse gewagt haben. Nach gemütlichem Ankommen bei Kaffee und süßen Stückchen führte Heike Fiestas, 2. Vorsitzende des BPW Clubs Stuttgart durch das Podiumsgespräch.

Elisabeth Mößlang eröffnete als Gastgeberin die Veranstaltung und berichtete, sie sei mit der Goldschmiedekunst durch den elterlichen Betrieb aufgewachsen. Auf dem schwiegerelterlichen Betrieb in Emeringen habe sie in der Privatwohnung ihre Leidenschaft – das Goldschmieden – weiter verfolgt. Durch Mund zu Mund Propaganda vergrößerte sich ihr Kundenstamm immer weiter und die Besuche sowie Goldschmiedekurse im Wohnbereich sprengte irgendwann jeden Rahmen. Aus diesem Grund entschied sie gemeinsam mit ihrer Familie, den ehemaligen Schweinestall auf dem Hof in eine Schmuckwerkstatt, sowie den ehemaligen Hühnerstall in Ferienwohnungen umzubauen. Mit diesen Maßnahmen war der Schritt in ein eigenes eigenständiges Unternehmen vollbracht. Heute hat sie geregelte Öffnungszeiten, eine Angestellte und kann Touristen Wohnen in Kombination mit Schmiedekursen anbieten.

 

Elfriede Elser hatte schon sehr früh das Bedürfnis etwas für die Frauen im ländlichen Raum zu tun, dieser Wunsch verstärkte sich in ihrer Tätigkeit als Vorsitzende der LandFrauen. Da die Preise für landwirtschaftliche Produkte, besonders für Schweine, in den 90er Jahren im Keller und einige Existenzen am Kämpfen waren, fasste sie nach langem Überlegen den Mut den „Partyservice Riedlinger LandFrauen“ zu gründen. Trotz anfänglicher Schwierigkeiten und Herausforderungen, wie das Suchen und Finden einer Küche in der die Köstlichkeiten produziert werden konnten, oder das Anschaffen der Grundausrüstung, meisterte sie mit ihren Mitstreiterinnen. Und das so gut, dass sie heute jedes Wochenende zum Teil bis zu 30 Aufträge haben.

Anja Hofer, Geschäftsführerin des Bio-Ladens bio.point in Sigmaringen kommt eigentlich aus einem ganz anderen Bereich. Als gelernte Rechtsanwaltsfachangestellte merkte sie ziemlich früh, dass sie diese Tätigkeit auf Dauer nicht erfüllen würde. Nach einiger Zeit im Gastronomiebereich und als Eventplanerin stand sie irgendwann vor der Entscheidung, dies weiter zu betreiben oder sich neu auszurichten. Bei einer Eis-Pause auf einer Kanutour entlang der Donau in Sigmaringen sah sie eine zu vermietende Immobilie und der Entschluss einen Bio-Laden zu betreiben war gefasst. Die damals 23 Jährige hatte ebenfalls mit anfängliche Schwierigkeiten zu kämpfen: im ersten Jahr gaben sämtliche Kühlsysteme den Geist auf, zur Eröffnung hingen die Kabel noch aus der Decke und als eigentliche Quereinsteigerin gab noch einige zusätzliche Inhalte zu lernen. Doch mittlerweile bildet sie selbst aus, hat mehrere Angestellte und schafft es sogar nach nur wenigen Jahren, sich auch als Geschäftsführerin ein Privatleben gönnen zu können.

Brigitte Reichhardt aus Augsburg, aktuell noch im Angestelltenverhältnis als Kaufmännische Angestellte, hat sich im eigentlich von Männern dominierten IT-Bereich eine Nische erarbeitet, dies speziell im Marketing. Seit langer Zeit hat sie den Wunsch, Unternehmerin zu werden. Dieser lange Prozess wird langsam Wirklichkeit. Gemeinsam mit einem Unternehmensberater verfolgt sie das Ziel, sich in ein bereits bestehendes Unternehmen ein zu kaufen. Dies hat auch Vorteile, da die Verantwortung doch nicht vollständig an einer Person haftet. Sehr wichtig ist für das Erreichen unternehmerischer Ziele sei ein gutes und funktionierendes Netzwerk. Dies empfiehlt sie den Anwesenden.

Cornelia Schade aus Reutlingen ist Begründerin und Geschäftsführerin des Marketingbüros cs-designprojekte. Nach einer langjährigen Teilselbständigkeit parallel zu einem Angestelltenverhältnis hat sie den Entschluss zu einer vollen Selbstständigkeit gefasst. Trotz vieler Herausforderungen, vor allem im Bereich der Finanzierung, hat sie nicht aufgegeben und hält weiter an ihrem Traum fest. Eine wichtige Erkenntnis die sie für sich gewonnen hat ist, dass selbst sie als Geschäftsführerin weder alles wissen noch bewältigen könne. Sie habe für sich entschieden, sich für die Bereiche die andere besser können, wie z.B. Buchhaltung, einen Assistenten zu suchen, der dieses Aufgabengebiet abdeckt. Zudem appelliert sie, auch in der Rolle als Geschäftsführung solle man sich auf jeden Fall ein Gehalt zahlen. Es mache keinen Sinn, an sich selbst einzusparen, die Rechnung werde niemals aufgehen.

Dr. Elke Ahrens aus Stuttgart ist eigentlich Agrarwissenschaftlerin. Nach einigen Jahren Tätigkeit im Bereich der Entwicklungshilfe stand sie vor der Entscheidung, als Angestellte örtlich ihrem Arbeitgeber zu folgen oder in Stuttgart zu bleiben. Da sie ihr persönliches Umfeld nicht aufgeben wollte entschloss sie sich für Stuttgart und dafür, sich mit ihren Erfahrungen im Beratungsbereich selbstständig zu machen. Mit ihrer „Agentur Ahrens“ berät sie, gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen Frauen, die ein Unternehmen gründen wollen, erstellt Konzepte, begleitet Projekte und ist zertifiziert Fördermittel für Ihre Kundinnen zu akquirieren. Ihr Unternehmen ist mittlerweile so erfolgreich, dass sie bereits in Ulm und in Nürnberg weitere Standorte eröffnet hat.

Einstimmig teilen die Gründerinnen mit, am Anfang stünde ein Gedanke, daraus entwickele sich eine Idee. Diese wachse und ein Prozess ist im Gange. Wenn die Idee so groß ist, dass sie einen nicht mehr los lasse und irgendwann die Entscheidung anstünde sie vielleicht doch Realität werden zu lassen, seien ein gut ausgearbeitetes Konzept und ein Businessplan das A und O für den Start einer Existenzgründung seien. Doch bis dahin sei der stetige Austausch mit anderen, vor allem auch mit Personen außerhalb des persönlichen Umfeldes unverzichtbar, da nur durch stetiges Reflektieren der Prozess der Entwicklung angepasst und verändert werden kann. Außerdem stelle man nur dadurch Schwächen und Optimierungspotential fest.

stehende Damen v.l.n.r. Dr. E. Ahrens, H. Fiestas, E. Mößlang, C. Schade, B. Reichhardt; sitzend, 2. von rechts Anja Hofer

Als Dankeschön für ihr Kommen und ihre Offenheit Interessierten gegenüber überreicht Bürgermeisterin von Rechtenstein Romy Wurm den Gründerinnen und der Moderatorin Heike Fiestas je ein Exemplar des LEADER geförderten Bildbands „abseits“. Im Anschluss haben die Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit die Gründerinnen in persönlichen Gesprächen weiter zu befragen und Kontakte zu knüpfen. Unter den Besucherinnen und Besuchern standen für Fragen auch zwei Vertreter der Sparkasse Ulm speziell zum Thema Existenzgründung zur Verfügung, zudem war die Kontaktstelle Frau und Beruf der IHK Ulm vertreten. Den kulinarisch herzhaften Rahmen bildete ein Buffet des Partyservice Riedlinger LandFrauen.

Ronja Kemmer MdB der CDU für den Alb Donau Kreis befand sich unter den Besucherinnen. Auch sie war über die Erzählungen der Unternehmerinnen beeindruckt und nahm das ein oder andere Thema mit.

Anja Hofer - Geschäftsführerin des Bio-Ladens "bio.point" in Sigmaringen LINK

Elisabeth Mößlang - Goldschmiedin mit eigener Schmuckwerkstatt in Emeringen LINK

Brigitte Reichhardt - Ausbau eines IT-Dienstleistungsangebotes, aktuell noch in der Umsetzung

Dr. Elke Ahrens - Geschäftsführerin der Agentur für interkulturelles Training und Personalberatung "Agentur Ahrens" LINK

Cornelia Schade - Geschäftsführerin des Marketingbüros "cs designprojekte" LINK

Elfriede Elser - Geschäftsführerin des Partyservice "Riedlinger LandFrauen" LINK

Auch von der Presse wurde diese Veranstaltung begleitet. Die Artikel finden Sie hier:

Südwestpresse LINK

Schwäbische LINK