Förderung von 11 Projekten aus allen 3 Landkreisen
Erfreuliche 8 neue Projekte zur Strukturverbesserung - plus 3 Projekterhöhungen
Die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben traf sich Corona konform in Sigmaringendorf um über insgesamt elf Projektanträge zu beschließen. Neu aufgenommen wurden gemeinwohlorientierte Grund- und Nahversorgungen, Übernachtungsmöglichkeiten, einen Bewegungstreff sowie die umweltorientierte Modernisierung einer Turn- und Festhalle. Mit drei Erhöhungsbeschlüssen werden insgesamt 11 Projekte mit 866.261€ Fördermittel unterstützt. Gut 610 Tsd. Euro sind Fördermittel der Europäischen Union, rund 255 Tsd. Euro sind Landes-Fördermittel.
Am 25. Juni traf sich die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben in der Gemeinde Sigmaringendorf um über Projektanträge zu diskutieren und Fördermittel zu beschließen. Anfang Mai hatte die Gruppe 500 Tsd. Euro Fördermittel der EU plus Landesmittel, also insgesamt rund 833 Tsd. Euro zur Verfügung bekommen und sofort zur Projekteinreichung ausgerufen. Erfreulicherweise konnten insgesamt acht neue Projekte sowie drei Projekterhöhungen diskutiert und beschlossen werden. Um ein Infektionsrisiko der Mitglieder so gering wie möglich zu halten, fand entgegen der Traditionen eine Sitzung mit einer Projektbesichtigung zu verknüpfen und die Vorstellung der Projekte durch die Antragsteller geschehen zu lassen, die Zusammenkunft unter Einhaltung der Corona-Vorgaben in der Donau-Lauchert-Halle in Sigmaringendorf statt.
Grundversorgung, Energieeinsparung, Tourismus und Dorfleben im Mittelpunkt
Ein breites Themenfeld zur Strukturverbesserung in den Gemeinden wird gefördert. Acht neue Anträge sowie drei Erhöhungen können mit einer Förderung bedacht werden. Die Bereiche Tourismus, Energie, Grundversorgung sowie das Leben im Dorf werden dadurch gestärkt.
In dem ehemaligen Einrichtungshaus Hauber in Meßkirch soll ein Bekleidungshaus entstehen, welches die Attraktivität der Innenstadt auch für Touristen steigern soll. Das Gebäude wird entsprechend modernisiert, damit die neue Nutzung ermöglicht wird.
Die Gemeinde Rottenacker wird mit zwei Vorhaben unterstützt. Die Turn- und Festhalle soll mit einer neuen Technik und Heizung ausgestattet werden mit dem Ziel Energie einzusparen, die Umwelt zu schützen und ein attraktives Angebot für die Bevölkerung zu erhalten. Erneuerbare Energien und effizientere Speichersysteme kommen zum Einsatz. Das zweite Projekt beruht auf einer Initiative der Bevölkerung. Es wird ein Koordinations- und Bewegungspark für Jung und Alt eingerichtet. Die Menschen vor Ort sollen einen Platz erhalten, an dem sie sich treffen, sich gemeinsam bewegen und in Austausch kommen können.
Die Grillstätte am Sportplatz in Langenenslingen erfährt zunehmende Beliebtheit. Aus diesem Grund möchte der Sportverein diese attraktiver gestaltet. Sie wird um eine Hütte mit Küche und Überdachung ergänzt und damit auch ein schattiges oder regensicheres Sitzen und Verweilen ermöglicht.
In dem Ortsteil Möhringen der Gemeinde Unlingen soll in einem Garten, der zum Verweilen in biodiversem Ambiente einlädt, ein Tiny-House aufgestellt werden. Dieses soll nicht nur für Touristen eine gemütliche Unterkunft als Ferienwohnung bieten.
Im historischen Gebäude des Bahnhofs Sigmaringen dürfen sich ebenfalls Übernachtungsgäste auf eine Unterkunft in besonderem Ambiente freuen. In den Ostturm des Gebäudes soll ein Mikrohotel, mit modernem Buchungssystem eingerichtet werden und in den Gängen sollen Kunstschaffende ihre Werke ausstellen dürfen. Damit werden Tourismus, Denkmal, Digitalisierung und Kunst verknüpft.
In der Gemeinde Alleshausen fehlt mittlerweile jegliche Grundversorgung. Dies soll sich mit der Umsetzung eines umfangreichen Nahversorgungskonzeptes ändern. Ein Grundspektrum an Lebensmitteln soll durch Lebensmittelautomaten und ergänzende Angebote für alle rund um die Uhr beziehbar werden.
In der Gemeinde Dürnau soll in einem ehemaligen Kuhstall mit Scheune ebenfalls eine Grundversorgung mit Grundnahrungsmitteln eingerichtet werden. Nachdem die Infrastruktur entsprechend umgebaut wurde, soll dies eine sogenannte FoodCoop übernehmen. Das ist ein Verein, dessen Mitglieder auf Grund ihres Mitgliedsbeitrages die Lebensmittel, die aus ökologisch, biologischem Anbau stammen, zu vergünstigten Preisen beziehen dürfen. Ein innovativer Ansatz, den es zu unterstützen gilt und der sehr gut zur erst kürzlich von LEADER und den Kirchen organisierten Fachtagung zur Gemeinwohlökonomie passt.
LEADER reagiert flexibel auf Projekterhöhungen
Zwischen Projektplanung und Realisierung gibt es immer wieder Änderungen. Die LEADER Aktionsgruppe Oberschwaben reagiert hier stets flexibel und lässt die Antragsteller bei Projekterhöhungen nicht alleine. Gleich drei Erhöhungen wurden beschlossen. Eine Radlerunterkunft mit Kiosk in Rottenacker muss beim Umbau des alten Gebäudes einen Giebel neu errichten. Die Stadtkapelle in Mengen muss beim neuen Proberaum eine Be- und Entlüftung zusätzlich einbauen. Und beim Umbau des Gasthauses Traube in Kreenheinstetten sind die Angebote etwas teurer als die erwartete Kostenplanung. Alle drei erhalten die zusätzlichen Aufwendungen ebenfalls gefördert.
Antragstellung laufend noch möglich
In den kommenden Monaten besteht die Chance auf zusätzliche Restmittel. Es besteht somit weiterhin die Möglichkeit, sich mit Projekten zu bewerben. Neue Förderprojekte müssen der Richtlinie des Entwicklungsprogramms Ländlicher Raum entsprechen und binnen kurzer Zeit, maximal drei Monate bewilligungsreif sein.
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