Mitgliederversammlung in Ertingen

Am Donnerstag, 24. September trafen sich bei wunderschönem Sonnenschein die Mitglieder des "Regionalentwicklungsverein Donau(T)Raum Oberschwaben e.V.", der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben zu ihrer jährlichen Hauptversammlung in der Kultur- und Sporthalle Ertingen. Alois Henne, Vorsitzender des Vereins, freute sich über das zahlreiche Erscheinen der Mitglieder und Gäste wie Dr. Karl Burgmaier vom Ministerium für ländliche Entwicklung und Verbraucherschutz sowie Franziska Rauser vom Regierungspräsidium Tübingen. In der öffentlichen Sitzung wurden der umfangreiche Jahresbericht für 2019 vorgestellt und den großen Erfolg der Fördermöglichkeit für Kleinprojekte berichtet. Einen roten Faden bildete das Thema Kultur. Zum Einstieg wurde ein kurzer Film gezeigt, welcher, im Rahmen des LEO-Projektes (Literatur.Erlebnis.Oberschwaben) entstanden ist. Kinder zeichneten im Garten des Literaten Ernst Jünger, in Wilflingen, Insekten und kreierten daraus einen kleinen Film.

 

Erfoglreiche Projektbeschlüsse über große und kleine Vorhaben

Trotz des knappen Zeitfensters für die Umsetzung der Kleinprojekte Ende 2019 konnte die LEADER-Aktionsgruppe insgesamt 30 Projekte mit über 197 Tsd. € Fördermittel des Bundes und des Landes unterstützen. Alle Projekte mussten noch in 2019 umgesetzt und abgerechnet werden, was erfolgreich funktionierte. Auch im aktuellen Jahr konnten die Mittel nahezu vollständig ausgeschöpft und insgesamt 21 Projekten zugesprochen werden. Diese befinden sich teilweise noch in der Umsetzung.

Mit Freude berichtet Alois Henne, seit Beginn der Förderperiode habe die Aktionsgruppe LEADER-Projekte beschlossen, die eine Gesamtinvestition von knapp 20 Mio. € bewirken. "Ohne die Unterstützung durch LEADER wäre weit weniger in die Region geflossen, davon könne man ausgehen" betonte der Vorsitzende

 

Nach den formalen Inhalten, wie Kassenbericht, tadelloser Kassenprüfung, Entlastung des Vorstandes, des Schatzmeisters und der Wahl des Rechnungsprüfers berichtete der Vorsitzende Alois Henne über ein baden-württemberg weit bisher einmaliges Projekt - "Hier bleiben ... Spuren nach Grafeneck". In diesem Projekt arbeitet das Theater Die Tonne aus Reutlingen in ganz Baden-Württemberg das Thema der Euthanasie vieler Tausend Menschen mit Behinderung im Rahmen des Nazi-Regimes auf. Das inklusive Theaterensemble setzt das Thema in 25 Spielstätten in Form von Straßentheater um. Uraufführung war am 17. September in Mosbach. Das swr-Fernsehen hat den Auftritt begleitet - LINK
Unterstützt wird das Land von diversen Förderern, so auch insgesamt 11 LEADER-Aktionsgruppen, Trafo (Kulturstiftung des Bundes), Landkreis Reutlingen etc. (LINK)

Alois Henne betont die Notwendigkeit dieses Projektes im Rahmen der Vergangenheitsbewältigung aber auch im Hinblick auf eine Erinnerungskultur bei Betrachtung aktueller Entwicklungen entsprechender Strömungen.

Verlängerung der aktuellen Förderperiode und Infos zur Neuen

Dr. Karl Burgmaier, als Vertreter des Ministeriums für Ländliche Entwicklung und Verbraucherschutz richtet ein großes Lob an die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben, an die Kontinuität im Vorstand, in der Geschäftsstelle, die Förderung vieler qualitativ hochwertiger Projekte und das Engagement selbst bei aufwändigen Situationen, wie z.B. im letzten Jahr bei der knappen Umsetzungszeit des Regionalbudgets.

Anschließend informiert er, die neue Förderperiode, eigentlich beginnend 2021, werde voraussichtlich erst 2023 starten. Verzögerungen im Gesetzgebungsverfahren, COVID19 etc. führten dazu, dass die Grundlagen für eine neue Förderperiode noch nicht vollumfänglich ausgearbeitet seien. Aus diesem Grund werde es, nach aktuellem Stand, eine Übergangsverordnung geben. Konkretere Informationen, wie diese Verordnung umgesetzt werde gäbe es allerdings noch nicht.

Er macht darauf Aufmerksam, die finanzielle Ausstattung im Moment sehe sehr gut aus, Projekte könnten weiterhin bedient werden und ruft dazu auf, sich mit Projektideen an die LEADER-Geschäftsstelle zu wenden (LINK).

Zudem ergänzt er, das Interessenbekundungsverfahren werde voraussichtlich im Oktober dieses Jahres starten und die Regionen könnten sich voraussichtlich ab Frühjahr 2021 bis Anfang 2022 bewerben. Für die Konzepterstellung werde es dieses Mal eine finanzielle Unterstützung seitens des Landes geben.

 

LEADER-Oberschwaben fasst Grundsatzbeschlüsse

Anknüpfend an die Informationen seitens des Ministeriums schlägt der Vorsitzende Alois Henne vor einen entsprechenden Beschluss zu fassen. Die Mitglieder beschließen einstimmig, dass die Aktionsgruppe die Möglichkeiten der Übergangsverordnung vollumfänglich nutzen und die finanzielle Mittelausstattung in Anspruch nehmen solle. Auch die bisherigen Organisationsstrukturen sollen beibehalten werden.

Und in der Zukunft?

Um bei der Möglichkeit, das Interesse für die neue Förderperiode bekunden zu können und sich als LEADER-Region bewerben zu können, stimmen alle anwesenden Mitglieder einstimmig und mit Freude zu, dass sich die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben für die neue Förderperiode 2021 - 2027 bewerben soll, sobald dies möglich sei. Der Vorstand erhält den klaren Auftrag zu gegebener Zeit entsprechende Schritte in die Wege zu leiten.

Kultureller Abschluss mit der Heimatkarawana - wie klingt das Land heute?

Da sich die Kultur wie ein roter Faden durch die Sitzung zog, wurde diese auch mit einem kulturellen Abschluss beendet. Das durch LEADER und Trafo im Rahmen der "Lernenden Kulturregion" geförderte Projekt "Heimatkarawane - wie klingt das Land heute?" wird durch die Projektleiterin Lisanne McDowell vorgestellt und durch den Musiker Alon Wallach interaktiv vorgeführt. Zur Überraschung bringt Alon Wallach ein selbst verfasstes Lied über die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben mit und studiert dieses innerhalb kurzer Zeit mit den Anwesenden ein. Das Projekt sei ein voller Erfolg gewesen berichtet die Projektleiterin, gelebter Austausch verschiedener Menschen unterschiedlicher Kulturen, auch in Zeiten von Corona.