Regionalbudget 2023 - Projekte sind ausgewählt
LEADER setzt ein klares Zeichen für Klima- und Ressourcenschutz
Am 19.01.2023 fand die Auswahlausschusssitzung für das Regionalbudget 2023 der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben statt. Die Mitglieder bewerteten die Projektanträge mit den Ideen für Kleinprojekte und vergaben die von Bund und Land bereitgestellten Fördermittel in Höhe von 200.000 €.
Auch in diesem Jahr sollten insbesondere klima- und ressourcenschützende sowie energieeffiziente Projektideen gefördert werden. Daher waren 50 % der Fördermittel, also rund 100.000 €, für diese Projekte reserviert. Es ist der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben in dieser Auswahlausschusssitzung gelungen, sogar rund 128.000 € für Klima-und Ressourcenschutzprojekte einzusetzen.
Den kompletten Aufruf mit der Schwerpunktsetzung finden Sie zum Nachlesen hier.
Insgesamt 19 förderfähige Projekte ausgewählt
Nachdem fast 40 Projektideen im Rahmen des Kleinprojekte-Aufrufs eingingen, konnten in der Sitzung 19 Projekte zur Förderung ausgewählt werden. Die Projekte mussten jeweils mit vollständigen Unterlagen eingereicht werden und eine signifikante Projektbeschreibung enthalten. Außerdem muss das Kleinprojekt zu den Zielen der LEADER-Aktionsgruppe passen und die förderfähigen Gesamtkosten durften nicht über 20.000 € netto liegen.
Die einzelnen Projekte werden auf der Grundlage eines einheitlichen Bewertungsformblatts bewertet und sind somit anschließend vergleichbar.
Zusatzpunkte konnten auch in diesem Jahr wieder bei besonders klima- und ressourcenschonenden oder energieeffizienten Projekten erreicht werden. Von den förderfähigen Projekten waren 13 Projekte Klima- und Ressourcenschutzprojekte. Von diesen 13 Klima-und Ressourcenschutzprojekten wurden 12 Projekte ausgewählt, welche mit rund 128 Tsd. € gefördert werden. Dies übersteigt auch in diesem Jahr die für diese Projekte reservierten 100.000 €.
12 Klima- und Ressourcenschutzprojekte
Insgesamt 12 Projekte erhielten das Prädikat "Klima-oder Ressourcenschutzprojekt". Dazu zählen:
Die strukturelle Weiterenwicklung eines kleinen Bio-Schlachthofes in Leibertingen, um kurze Wege bei der Bereitstellung lokaler Bio-Produkte zu erhalten.
Die Erweiterung einer Brennerei um eine professionelle Saftproduktion in Emeringen, um lokales Streuobst auch als schmackhafte alkoholfreie Säfte anbieten zu können und auch hier lange Transportwege zu vermeiden.
Im Bereich regenerierter Solaranalgen, also Solaranlagen, die aus abgebauten Anlagen mit teils viel Arbeitsaufwand zur weiteren Nutzung aufgearbeitet werden, konnten gleich drei Projekte in die Förderung aufgenommen werden: ein kleines Balkonkraftwerk aus regenerierten Solarmodulen in Munderkingen, eine nachhaltige PV-Anlage mit Batteriespeicher ebenfalls in Munderkingen sowie eine Upcycling-Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher in Rottenacker.
Für eine unabhängige Versorgung aus regenerativer Energie, steht das Projekt unabhängige Stromversorgung für einen Verkaufsladen in Lauterach sowie die neue, regenerative Stromversorgung für örtliche Feste in Wilflingen.
Die Kombination von regenerativer Energie und Mobilität steht beim folgenden Projekte im Mittelpunkt: die Nutzung des eigen produzierten Stroms mit einem Batteriespeicher in Uttenweiler / Sauggart.
Mobilität mit dem Fahrrad ist Inhalt von drei Projekten: die Anschaffung eines E-Lastenfahrrades für einen Bio-Landwirt in Rottenacker, ein E-Lastenfahrrad für eine Unternehmerin mit Handicap in Meßkirch sowie für ein Lastenfahrrad bauen, nutzen und verleihen von Jugendlichen aus Riedlingen.
Die Kombination einer Fahrradreparaturstation mit einer Komposttoilette in Sigmaringen-Gutenstein ist das zwölfte ausgewählte Projekt unter dem Schwerpunktthema "Klima- und Ressourcenschutz".
Breites Förderspektrum entsprechend den LEADER-Zielen
Insgesamt sieben weitere ausgewählte Projekte zeigen die breite des Förderspektrums:V
Mit dem Projekt "Theater-Karren", einer flexiblen Wanderbühne soll in Unlingen und Umgebung Kultur in den Dörfern erlebbar gemacht werden und so zu den Menschen gefahren werden. Ein neuer Ansatz für einen in der Region angepassten Tourismus.
Drei Verkaufsautomaten wurden ausgewählt, die alle jeweils mindestens zwei Entwicklungsziele verfolgen:
Der Familienbetrieb "Berghofstüble" in Obermachtal möchte sein Angebot mit einem Verkaufsautomaten, bestückt mit selbst hergestellten Produkten wie Nudeln, Marmelade, Brot, Schmalz und Apfelsaft, für die Menschen vor Ort und die Gäste erweitern. Dies stärkt das Angebot der Grund- und Nahversorgung in der Region und gleichzeitig ganz konkret das touristische Angebot.
In Dürnau / Bad Buchau wird ein neuer Weg beschritten, in dem der Verkaufsautomat nicht am landwirtschaftlichen Betrieb aufgestellt wird und die Einkaufenden alle zum Betrieb fahren müssen, sondern an einer örtlichen Firma. So können Wege gespart werden und die Mitarbeitenden können beim täglichen Arbeitsort entsprechende regionale Lebensmittel erwerben.
In Riedlingen / Pflummern wird der Verkaufsautomat eines örtlichen Hofladen-Betreibers unterstützt, so dass längere Einkaufswege vermieden und regionale Wirtschaftskreisläufe gestärkt werden.
Der Neubau einer Trockenmauer mit Insektenhotel des Schwäbischen Albvereins in Herbertingen soll unsere Naturlandschaft stärken und damit Lebensraum für Wildbienen schaffen. Durch das Projekt soll die Bevölkerung für eine aktive Mitarbeit für Umwelt- und Naturschutz sensibilisiert werden, insbesondere Kinder und Jugendliche sollen angesprochen werden aktiv in Zukunft den Naturschutz zu unterstützen.
Mit der Ausstattung des Café Auszeit und einem Projekt im Murmeltier für Frühstück und Vesperangebot in Beuron wird jeweils die Gastronomie im oberen Donautal gestärkt, um in der Region für den Tourismus gut aufgestellt zu sein. Beide Projekt sind zugleich ein Impuls von Frauen.
Da mehr Projekte eingereicht wurden, als Mittel zur Verfügung standen, befinden sich weitere Projekte auf der Warteliste und können zum aktuellen Zeitpunkt leider nicht gefördert werden. Insgesamt wurde mit der breiten Auswahl an Projektthemen den Zielen der LEADER-Aktionsgruppe entsprechend Rechnung getragen. Wenn auch der Schwerpunkt auf Klima- und Ressourcenschutz liegt, so dienen doch alle Projekte einer strukturellen Weiterentwicklung im Sinne der LEADER-Ziele!