Klima- und Ressourcenschutz in der LEADER-Praxis

Alle gemeinsam für mehr Klima- und Ressourcenschutz in LEADER

"Bei einem ersten auf den Klima- und Ressourcenschutz ausgerichteten Projektaufruf der LAG Oberschwaben in 2022 wurden die neuen Herausforderungen deutlich. Wann dient ein Projekt wirklich dem Klima- und / oder Ressourcenschutz, wie kann die LEADER-Aktionsgruppe dies bei der Projektauswahl eindeutig bewerten? Wie kann im Laufe der Förderperiode der Anspruch an eine fachlich fundierte Bewertung dynamisch angepasst werden, um dem Fortschritt und den rasanten Veränderungen in diesem Themenbereich gerecht zu werden – anfänglich beispielhafte oder innovative Projekte sind vielleicht in Kürze Standard? Wen können oder sollten wir bei der Projektgenese mit einbeziehen, um keine ungewollten negativen Effekte zu bewirken? Wie können beispielhafte Projekte initiiert und von LEADER gefördert werden? Wie können wir bei Projekten, die andere Förderschwerpunkte im Fokus haben, die Ziele des Klima- und Ressourcenschutzes mitdenken und mitbeachten? Bei einer virtuellen Besprechung der LEADER-Geschäftsstellen am 30. März 2022 wurde daher von der LAG Oberschwaben die Idee eingebracht, eine begleitende Arbeitsgruppe auf der Ebene der LEADER-Geschäftsstellen zu gründen. Durch regelmäßigen Austausch von Erfahrungen wollen wir uns dieser Herausforderung gemeinsam stellen nach dem Motto: „Alle gemeinsam für mehr Klima- und Ressourcenschutz mit LEADER“. Angedacht sind virtuelle und persönliche Treffen mit Projektbesichtigungen und Erfahrungsaustausch."

Soweit der Text aus dem neuen Regionalen Entwicklungskonzept für die Förderperiode bis 2027 zur Entstehung, Motivation und zum Inhalt der landesweiten Arbeitsgruppe, die gebildet wurde. Das ertste Treffen hierzu fand nun ganz real Ende März im Aktionsgebiet Oberschwaben statt. Und wie es sich für eine Klima-AG gehört, war Treffpunkt zum Rundgang der Bahnhof, hier in Rottenacker.

Upcycling steht im Mittelpunkt des ersten Exkursionspunktes

Regionalmanager*innen aus ganz Baden-Württemberg haben sich auf Einladung der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben in Rottenacker getroffen, um sich über aktuelle Erfahrungen beim Thema Klima- und Ressourcenschutz auszutauschen und im Sinne der Arbeitsgruppe voneinander und miteinander zu lernen, wie eine Förderung in der Praxis aussehen kann.

Erste Station war bei der System Sonne GmbH. Der Geschäftsführer Paul Keßler erläuterte das Upcycling von Solarmodulen. Er zeigte und erklärte an einem aktuellen Regionalbudget Projekt für ein Balkonkraftwerk aus upcycling Solarmodulen wie teils aufwändig solche gebrauchten, teils defekten Module wieder instandgesetzt werden können. Handarbeit steht im Vordergrund - und danach funktionieren die Solarmodule meist wieder einwandfrei - sie werden erst nach entsprechenden Tests frei gegeben.

Upcycling von Modulen, die ansonsten keine weitere Nutzung erfahren hätten, ein klarer Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz. Upcycling-Module erfahren sonst keinerlei Förderung - über das EEG werden ausschließlich Neuanalgen unterstützt.

RadelRast - Haus, Energie, Fahrrad und Kunst

Ein altes Haus zu erhalten, neu und mit viel Wohnfläir wieder herzurichten, die Energieversorgung aus Sonne und Holz, Kunst und Kultur zur Verschönerung - und eine Radelrast für eine umweltfreundliche Mobilität. Bei diesem Projekt von Stefan Ott konnte unter anderem eine in Betrieb befindliche Upcycling-Solaranlage gesehen werden, die Räume besichtigt werden und viele Fragen geklärt werden. Das Projekt ist bereits ausführlich beschrieben unter folgendem LINK.

Dinkelspelz-Pellets statt Gas

In Uttenweiler verarbeitet Bruno Maurer Dinkelspelz zu Pellets und kann damit seine Gasheizung in der Ferienwohnung ersetzen. Der Dinkelspelz fällt bei der Verarbeitung des selbstangebauten Bio-Dinkelspelz an und kann so thermisch genutzt werden - und direkt nicht regeneratives Gas durch regenerative Heizstoffe ersetzt werden. Auch außerhalb dieses von LEADER-unterstützen Dinkelspelz-Projektes hat er bereits viele Ideen zur Energieeinsparung und zur Nutzung der Sonnenstrahlen beispielsweise für die Heizung seines Hauses in die Tat umgesetzt, was auch ein Blick auf seine Homepage zeigt: Bruno Maurer

Austausch - Von- und miteinander lernen

Der Austausch unter den Regionalmanager*innen stand beim ersten Treffen anhand von konkret gemachten Erfahrungen mit entsprechenden Projektaufrufen im Vordergrund. Es zeigt sich, dass die Herausforderung, gute sowie nachhaltige Projekte zu fördern - im Sinne der Region, einer resilienten Struktur im Ländlichen Raum und natürlich zum Wohle der Menschen, wie es die Ziele der LEADER-Aktionsgruppe inne haben - und dies stets unter Berücksichtigung des Klima- und Ressourcenschutztes, eine große ist. Der Auftakt ist gemacht, weitere Treffen sind vorgesehen.

Wer Ideen und Vorschläge hat oder sich selbst einbringen möchte, ist gerne eingeladen mit uns Kontakt aufzunehmen: Kontakt.