KleiderReich Sigmaringen

Das KleiderReich Sigmaringen könnte keinen passenderen Namen haben. Es ist nicht nur reich an Kleidung, sondern vor allem reich an Herzenswärme. Wer das Glück hat und mit Pfarrer Matthias Ströhle und Michaela Fechter über das KleiderReich ins Gespräch zu kommen, wird sofort von ihrer Herzlichkeit und ihrem Engagement mitgerissen. Mit leuchtenden Augen erzählen Sie wie es zu diesem „Laden“ kam und was sich dahinter verbirgt.

Das KleiderReich - ein ökumenisches Gemeinschaftsprojekt

Matthias Ströhle ist evangelischer Pfarrer hier in Sigmaringen und einer der Initiatoren des KleiderReichs. Er „brennt“ vom ersten Moment an für dieses Projekt und dieses „Leuchtfeuer“ gibt er an jeden weiter, dem er davon erzählt. Das KleiderReich ist ein ökumenisches Gemeinschaftsprojekt, dies bedeutet die evangelische Kirchengemeinde, katholische Seelsorgeeinheit, Caritas und Diakonie setzen es gemeinsam um. Um es mit den Worten von Pfarrer Ströhle zu sagen: „Wir als Christen – gemeinsam!“ Die Diakonische Bezirksstelle Balingen hat die Trägerschaft des KleiderReichs übernommen. Michaela Fechter ist über die Diakonie als Ladenleitung angestellt. Dies ist jedoch nur ein Teilbereich ihrer Tätigkeit. Ein weiterer Bereich ist die Sozial- und Lebensberatung im Gemeindehaus.

Das KleiderReich - nicht nur eine Kleiderkammer

Was darf man sich unter dem KleiderReich vorstellen? Das KleiderReich ist nicht nur eine Kleiderkammer oder ein Second-Hand-Laden, nein, dahinter verbirgt sich noch viel mehr. Im Mai 2020 öffnete der etwa 120 qm große Laden in der Sigmaringer Vorstadt seine Pforten für alle Menschen. Das gut sortierte Sortiment erstreckt sich von Kinder- über Frauen- bis hin zu Männerkleidung und modischen Accessoires. Außerdem gibt es die Möglichkeit zu einem günstigen Preis im hinteren Bereich seine Schmutzwäsche waschen und trocknen zu lassen. Matthias Ströhle: „Nicht jeder kann sich eine eigene Waschmaschine leisten“.

Kleine Café-Ecke lädt ein

Das Besondere im Laden ist jedoch die kleine Café-Ecke mit einladenden Sesseln und einem gemütlichen Sofa. Hier kann man sich einen Tee oder Kaffee gönnen, während man auf die Wäsche wartet, Kraft tanken oder sich im Gespräch austauschen. Im Sommer wird auch im Außenbereich Tee oder Kaffee serviert. Michaela Fechter: „Hier im Laden öffnen sich Menschen oft leichter als bei einem Beratungstermin. Es geht hier vor allem um das soziale Miteinander in einer schönen Atmosphäre“.

Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen

Das Angebot des KleiderReichs findet regen Anklang. Die vielen Menschen kommen aus den unterschiedlichsten Gründen in den Laden. Manche sind auf günstige Kleidung angewiesen, andere leben bewusst nachhaltig und verwenden gerne gebrauchte Artikel, wieder andere möchten mit ihrem Kauf etwas Gutes tun. Mit den zugegeben geringen Überschüssen aus dem Verkauf werden Projekte zur Bekämpfung der Armut unterstützt.

Woher kommt die Kleidung?

Woher kommt die Kleidung, die zum Verkauf angeboten wird? Matthias Ströhle lacht bei der Frage: „Eine wahre Flut brach über uns herein. Mit so vielen Kleiderspenden hatten wir nicht gerechnet. Der Keller unten hat nicht mehr ausgereicht und wir mussten sogar im Gemeindehaus Kartons zwischenlagern“. Und tatsächlich, der Kellerbereich unter dem Laden ist voll mit Kartons bis an die Decke und dazwischen muss die Kleidung ja auch noch nach Größe und Jahreszeit sortiert werden.

Wer arbeitet im KleiderReich?

Wer arbeitet hier im KleiderReich? Als sozialer Arbeitgeber sind die Projektpartner sehr darauf bedacht Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Ein wichtiger Bestandteil sind dabei die durch das Jobcenter geförderten Arbeitsgelegenheiten, kurz AGHs, für in der Regel Langzeitarbeitslose Personen. Im Rahmen dieser AGHs arbeiten die Personen etwa 6 Monate im KleiderReich mit, um so wieder eine Tages- und Arbeitsstruktur zu erlangen. Desweiteren stellen hier knapp 20 ehrenamtliche Helfer ihre Zeit und Arbeitskraft zur Verfügung. Sie verbringen bewusst ihre Freizeit hier, wenn auch aus den unterschiedlichsten Beweggründen. Den einen ist der ökologische Aspekt wichtig, wie das Thema Nachhaltigkeit – gebrauchte Kleidung soll nicht einfach weggeworfen werden. Andere lieben Mode und haben hier die Möglichkeit in diesem Bereich zu arbeiten. Manche möchten einfach mit ihren Mitmenschen ins Gespräch kommen. Wieder andere möchten sich sozial engagieren und etwas Gutes tun. Viele der Ehrenamtlichen sind bereits seit über 6 Jahren dabei und sind sozusagen mit samt der evangelischen Kleiderkammer vom Gemeindehaus ins KleiderReich gezogen.

Soziale und ressourcenschonende Gemeinschaft

Auch für die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben ist das KleiderReich ein „Herzens Projekt“. Sie konnten mit ihren Fördergeldern die soziale und ressourcenschonende Gemeinschaft bei der Einrichtung des Ladens unterstützen und so ihren Beitrag zur Bekämpfung der Armut leisten.

Und wann ist geöffnet?

Noch mehr Infos erwünscht?

Hier geht es zur Homepage von KleiderReich LINK

Hier geht es zum Artikel über die Eröffnung des KleiderReich LINK

Hier zur Sitzung, in der die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben über das Projekt entschieden hatte LINK