Solarstrom aus Upcycling-Solarzellen

Upcycling-Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher

Nicht gleich alles wegwerfen - reparieren - Ressourcen so lange es geht weiter verwenden! Unter diesen Schlagworten kann Upcycling, also das Weiterverwenden von nicht mehr komplett funktionsfähigen (oder nicht mehr benötigten) Dingen gesehen werden, oft auch Sachfremd mit völlig neuer Bedeutung, so wie beim Projekt Upcycling-Manufaktur LuxUnica in Langenenslingen.

Das Projekt "Upcycling-Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher" in Rottenacker ist ein Beispiel mit Solarzellen, bei dem die Solarmodule weiterhin zur Stromproduktion dienen. Vielleicht wäre der Begriff "regenerierte" oder "reparierte" Solaranlage insofern treffender. Wobei die Solarzellen und Komponenten der Anlage nicht zwingend von einer einzigen anderen Anlage stammen müssen, sondern vielmehr von mehreren: Hauptsache alles passt gut zusammen - technisch, und natürlich auch ein wenig optisch!

Dass dies auch dieses Mal gut gelungen ist, wurde bei der Inaugenscheinnahme deutlich. Projektträger Karl Ott aus Rottenacker bestätigte den einwandfreien Betrieb - und optisch ist der Anlage gegenüber einer neuen Anlage nichts anzusehen.

Foto: die "regenerierten" Solarzellen

Keine Förderung über EEG, Reparaturaufwand jedoch hoch

Dass eine Förderung von Solaranlagen über LEADER überhaupt möglich ist, liegt daran, dass "regenerierte" Solaranlagen nicht über das EEG oder anderweitig gefördert werden. Eine Doppelförderung ist daher ausgeschlossen. Die Reparatur und Instandsetzung von entsprechenden Solarzellen ist meist sehr aufwendig und erfordert Arbeitzeit von gut geschultem Fachpersonal - und somit Geld. Dies wurde nicht zuletzt im Rahmen der Exkursion "Alle gemeinsam für mehr Klima- und Ressourcenschutz in LEADER" deutlich, die im Frühjahr ebenfalls in Rottenacker und Uttenweiler stattfand, siehe: Fachexkursion.

Da regenerierte Solaranlagen zudem nicht vorrangig zur Einspeisung ins Netz gedacht, sondern zur Selbstversorgung konzipiert sind, darf neben dem Wechselrichter eine entsprechende Solarbatterie nicht fehlen. Das Gesamtpaket bestand daher aus Solaranlage und Batteriespeicher.

Foto: die Solarbatterie gehört zum Gesamtkonzept und trägt zur Selbstversorgung sowie zur Netzentlastung entscheidend bei

Neben Klima- und Ressourcenschutz werden weitere Ziele verfolgt

Die Projektziele können zusammengefasst wie folgt dargestellt werden:

  • Durch die Weiterverwertung wird aktiv Klima- und Ressourcenschutz betrieben. Bestehendes Material wird repariert und weiterverwendet. Es muss nicht neu produziert werden.

  • Außenwirkung: Mitbürger*innen lernen neue, unkonventionelle Energiekonzepte kennen. Ein zunächst von LEADER gefördertes "Anfangsprojekt" kann Aufmerksamkeit wecken und noch mehr Menschen zum aktiven Handeln bewegen.

  • Unser Stromnetz wird entlastet, da Stromspitzen durch die Selbstversorrgung mit Batterie vermieden werden.

  • Der eigene Haushalt wird energieautark. Insgesamt werden wir unabhängiger von Energieimporten.

  • Bei diesem Projekt wird die Gemeinde Rottenacker bzw. insgesamt unser LEADER-Gebiet ein kleines Stück klimaneutraler.

Foto: Der Wechselrichter regelt die Anlage und macht aus dem Gleichstrom der Solarzellen den Wechselstrom für das Hausnetz.

Projektziele passen zum LEADER-Förderaufruf

Die Ziele des Projektes passen sehr gut zum LEADER-Projektaufruf, der unter dem Schwerpunkt "Klima- und Ressourcenschutz" stand. Das Projekt wurde im Rahmen des Regionalbudget 2023 eingereicht und in der Auswahlsitzung im Januar entsprechend zur Förderung ausgewählt, siehe: Auswahlsitzung.

Foto: Bei der Inaugenscheinnahme wurde auch die Förderplakette an den Projektträger übergeben.