Erstes TRAFO-Kulturprojekt beschlossen
Die LEADER-Aktionsgruppe verzeichnet in ihrer Auswahlausschusssitzung am 13. September einen erfreulichen Abschluss des 6. Projektaufrufes. Im März rief die Aktionsgruppe dazu auf, Projektbewerbungen einzureichen und betonte, Kunst- und Kulturprojekte seien besonders willkommen. Tatsächlich wurden 3 Projekte eingereicht, wovon 2 Kultur im Fokus haben. Im Hitzkofener Bürgertreff tagte das Auswahlgremium und wurde von Bürgermeister Jochen Fetzer herzlich im ehemaligen Gebäude der Volksschule willkommen geheißen. Unter Leitung des Vorsitzenden Heinrich Güntner wurde beraten, diskutiert und vor allem beschlossen.
Die Antragsteller präsentierten persönlich ihre Idee und ihr Vorhaben. Der Vorteil, dass die Macher persönlich anwesend waren, wurde durch die Beiratsmitglieder gerne mit interessierten Fragen genutzt.
Bürgermeister Schärer der Stadt Sigmaringen stellte das Projekt "Kulturkonzeption 2030 der Stadt Sigmaringen: Chancen des demografischen Wandels nutzen!" vor. Im Rahmen der Konzeption soll auf professionelle Art und Weise die Ist-Situation, vor allem aber der künftige Bedarf des kulturellen Lebens ermittelt werden. Dies solle mit intensiver Bürgerbeteiligung erarbeitet werden um daraufhin gezielt auf die Bedürfnisse eingehen und handeln zu können. Dieses Konzept werde als Gundlage für weitere Entwicklungen dienen.
Anschließend berichtete das Ehepaar Jung aus Meßkirch über ihr Projekt "Umbau Scheune zu FeWo mit E-Ladestation und Schwimmteich". Sie planen in die Scheune des ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes Ferienwohnungen, auch barrierefrei, und eine Mietwohnung einzubauen, die Güllegrube mit einem speziellen Filterverfahren zu einem Schwimmteich umzufunktionieren und E-Autos sowie E-Fahrräder mit nachhaltig erzeugtem Strom zu versorgen.
Im LEADER-Gebiet Oberschwaben bestehen seit geraumer Zeit Literarische Gedenkstätten und Museen. Mit dem Projekt "Literatur-Netzwerk Oberschwaben" möchte die Ernst-Jünger-Stiftung als Antragsteller gemeinsam mit acht literarischen Orten in Oberschwaben sowie der Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten (alim) unter professioneller Hand ein Netzwerk erarbeiten, welches zum einen die Akteure miteinander durch deren aktive Beteiligung vernetzt, zum anderen das kulturelle Erbe derart attraktiv aufarbeitet, dass alle Generationen angesprochen werden. Dieses Projekt ist das erste private TRAFO-Projekt im Rahmen der "Lernenden Kulturregion Schwäbische Alb" und zielt vor allem auf die kulturelle Weiterentwicklung für Kinder und Jungedliche ab.
Alle drei Projekte wurden von der Aktionsgruppe positiv beschlossen. Es werden insgesamt rund 260 Tsd. € Fördermittel bereitgestellt.
Heinrich Güntner und Emmanuel Frank freuten sich, dass mit dieser Sitzung über das erste Kulturprojekt im Rahmen der Modellregion "Lernende Kulturregion Schwäbische Alb" beschlossen werden konnte.
Bei vier bereits beschlossenen Projekten, die sich mittlerweile in der Antragsphase bzw. Bewilligung befinden, kam es zu Kostenerhöhungen, für welche je ein Antrag auf Erhöhung der LEADER-Förderung gestellt wurde. Hiervon betroffen sind die Projekte "Erlebnissteg für Donauüberquerung, Gemeinde Inzigkofen", "Inwertsetzung des historischen Wasserrades in Bingen", "Vom Schweinestall zur Schaubrennerei" sowie "Neue Gästezimmer im Beichtigerhaus im Kloster Inzigkofen". Für das Projekt "Bau eines Multifunktionsgebäudes auf Campus Galli" konnte die LEADER-Aktionsgruppe ebenfalls die Fördermittel bereitstellen und so die Bewilligung ermöglichen. Die Erhöhung der Förderung für alle fünf Projekte von rund 483 Tsd. € wurde vom Auswahlausschuss ebenfalls diskutiert und genehmigt.
Auch die Mittel für das Regionalmanagement für 2018 wurden in Höhe von 102 Tsd. € beschlossen.
Emmanuel Frank machte auf die Notwendigkeit der Selbstevaluierung aufmerksam. Im Mai habe die Aktionsgruppe bereits eine Umfrage durchgeführt. Noch bis 30. September können alle Rundbrief-Empfänger an der aktuellen Umfrage teilnehmen. "Nur wenn wir wissen, was unsere Mitglieder wünschen, vermissen, bevorzugen, können wir versuchen diese Richtung einzuschlagen" ergänzt er. Aus diesem Grund bittet er die Anwesende, ihre Meinung mitzuteilen. Wer noch teilnehmen möchte, ist über den August-Rundbrief herzlich eingeladen.
Für die Fachausschüsse Mobilität und Innentwicklung bietet er Interessierten an, sich jederzeit mit Ideen, Anmerkungen zu melden oder bei der nächsten Sitzung teitzunehmen, welche demnächst stattfinden werden.
Im Anschluss an die gelungene Sitzung kamen diejenigen, die noch Zeit hatten in den Genuß einer Kirchenführung in Bingen durch Tillo Brükner mit dem Hauptaugenmerk auf den wunderschönen Schnitzaltar, der eine besondere Historie hat.