10 Jahre Regionalentwicklungsverein Donau-(T)Raum Oberschwaben e.V.
Die diesjährige Mitgliederversammlung begann anlässlich des zehnjährigen Jubiläums unseres Regionalentwicklungsvereins mit einem gemeinsamen Mittagessen im Kloster Untermarchtal. Anschließend führte der örtliche Bürgermeister Bernhard Ritzler die Teilnehmenden durch den Garten Eden. Der „GenerationenAktivPark“ besteht ebenfalls seit zehn Jahren und wurde damals von unserer LEADER-Aktionsgruppe gefördert. In Zusammenarbeit von Kloster und Gemeinde entstand ein kleiner Park, der sich an Jung und Alt richtet, in dem es Schafe und Hühner, einen Sinnes- und einen Bewegungsgarten sowie einen Walderlebnisbereich gibt.
Dass LEADER ein wichtiges Instrument ist, um die Strukturentwicklung auf dem Land voranzubringen, zeigt der Garten Eden exemplarisch, denn er wurde zu einem lebendigen Treffpunkt für alle Generationen und stärkt das gemeinschaftliche Miteinander, auch mit den Bewohner*innen des benachbarten Pflegeheims.
10 Jahre Donau-(T)Raum Oberschwaben e.V. in Zahlen
Zurück im Bildungsforum des Klosters, wurden die Mitglieder von Daniel Maurer, Leiter des im Aufbau befindlichen Tagungshotels Kloster Untermarchtal, begrüßt. Alois Henne, Vorsitzender unserer LEADER-Aktionsgruppe, hieß ebenfalls alle willkommen und bedankte sich für die Erfüllung des Vereinszwecks in den vergangenen zehn Jahren – sei es als Mitglied oder in der Geschäftsstelle.
Was zehn Jahre Regionalentwicklungsverein in Zahlen bedeuten, stellte Geschäftsstellenleiter Emmanuel Frank vor. Seit Gründung des Vereins wurden durch die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben rund 10 Mio. Euro Fördergelder beschlossen und Stand heute etwa 7 Mio. Euro für eine nachhaltige Strukturentwicklung in den Gemeinden ausbezahlt. Diese Fördergelder bewirkten, dass ca. 25 Mio. Euro in die Realisierung von Projekten investiert wurden, die unseren ländlichen Raum weiterentwickeln. Voraussetzung dafür ist das große Netzwerk, das der Verein betreibt: über seine Mitglieder aus den Kommunen und Landkreisen, aus Vereinen, Verbänden, Unternehmen und der Bürger*innenschaft unserer Gebietskulisse, über Bündnisse („Wir sind dran!“), Arbeitskreise zu den Themen Mobilität, Jugend und Klimaschutz sowie über Kooperationen beispielsweise mit dem Naturpark Obere Donau in Sachen „Regio-App“.
Jahresbericht 2024
Alois Henne informierte über das vergangene Jahr, in dem es drei Auswahlsitzungen und drei Projektaufrufe gab. Einer der Aufrufe bezog sich auf das Regionalbudget, anhand dessen 17 Kleinprojekte mit einer Förderung bedacht werden konnten. Auch wurde erstmals verstärkt die Einreichung von Anträgen für nicht-investive Projekte (Modul-5-Projekte) beworben.
Im Anschluss zeigte und erläuterte Emmanuel Frank beispielhaft Bilder von in 2024 fertiggestellten Projekten und hob damit die Vielfalt der Förderbereiche hervor, die das große Spektrum der Förderziele abdecken: Direktvermarktung, Beherbergungen, Infrastruktur, Kulturprojekte, Machbarkeitsstudien …
Nächster Punkt waren die bei einer Mitgliederversammlung üblichen Formalia mit Kassenbericht des Schatzmeisters Werner Prager und dem Kassenprüfungsbericht von Alfred Nuber, der die übersichtlich geführte Kasse sowie die zeitnahe und korrekte Buchführung sämtlicher Kontobewegungen bestätigte. Alle Berichte wurden von den Mitgliedern genehmigt, der Vorstand sowie der Beirat wurden entlastet.
Neue Vorstands- und Beiratsmitglieder
Turnusgemäß wurde in diesem Jahr der Vorstand neu gewählt. Zwei der bisherigen Vorstandsmitglieder stellten sich für die Wahl nicht mehr zur Verfügung: die stellvertretende Vorsitzende Elfriede Elser sowie die Beisitzerin Elisabeth Mößlang. Alois Henne bedankte sich bei beiden für die langjährige (Elfriede Elser: 25 Jahre, Elisabeth Mößlang: 10 Jahre), engagierte, zuverlässige, mit viel Sachverstand ausgeübte Tätigkeit im Verein und ernannte Elfriede Elser zum Ehrenmitglied. Anschließend folgte die Wahl. Die neue Vorstandschaft setzt sich wie folgt zusammen: Vorsitzender bleibt Alois Henne, stellvertretende Vorsitzende ist nun Sonja Berner, Schatzmeister weiterhin Werner Prager. Bürgermeister Bernhard Ritzler war und ist wieder Beisitzer, neu hinzugekommen als Beisitzerin ist Michaela Rust.
Als neue Beiratsmitglieder wurden Petra Teufel für den Landfrauenverband und Fabian Münch für das Kolping Bildungszentrum Riedlingen gewählt. Rechnungsprüfer für das Jahr 2025 ist wieder Alfred Nuber.
LEADER im Film
Im zentralen Leitsatz unseres REKs findet man das Stichwort „regionale Kreisläufe“. Um zu verdeutlichen, was damit gemeint sein kann, hat die Geschäftsstelle drei Kurzfilme produziert, die nun den Mitgliedern vorgestellt wurden. Erstmals gezeigt wurden die Filme im Rahmen der KLIMA.LÄND.TAGE bei der von der LAG Oberschwaben und der LAG Hohenlohe-Heilbronn organisierten Online-Veranstaltung „MacherInnen für regionale Kreisläufe auf dem Land“ am 25.09.2025. Alle drei Filme sind inzwischen auch auf der Homepage der LAG Oberschwaben abrufbar.
LEADER nach 2027
Im Juli wurde der Vorschlag der Europäischen Kommission für den nächsten mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) vorgestellt. Darin wird LEADER als eines der Instrumente vorgeschlagen, die die Mitgliedsstaaten zur Förderung der ländlichen Entwicklung einsetzen müssen. Die Mittel sollen künftig nur noch aus einem einzigen Fonds stammen, der dazu mit mehr Mitteln, jedoch auch für mehr Förderbereiche, ausgestattet wird. Allerdings sind bisher in den Vorschlägen zum neuen Fonds der GAP (Gemeinsame Agrarpolitik) keine konkreten Mittel für LEADER vorgegeben. Die Mitgliedsstaaten sollen mehr Entscheidungsspielraum erhalten, wie viel der Mittel aus dem Fonds wofür vorgesehen werden. Die Mittel für Regionalentwicklung werden vermutlich weniger. Außerdem ist LEADER in der GAP auf ein rein landwirtschaftliches Ziel reduziert.
Die BAG LAG (Bundesarbeitsgemeinschaft der LEADER-Aktionsgruppen) hat die Vorschläge bewertet und setzt sich mittels eines Argumentationspapieres auf europäischer Ebene für LEADER ein.
Was wir tun können: Jede Gelegenheit nutzen, um LEADER ins Gespräch zu bringen und den Erfolg darzustellen, damit LEADER auf Bundes- und Länderebene als fester Baustein mit breitem Themen- und Akteursspektrum und sicherem Finanzrahmen verankert wird.