Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch zu Besuch
Reise durch das Gebiet von LEADER-Oberschwaben
Am 24. August besuchte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch MdL die Aktionsgruppe LEADER-Oberschwaben. Auf einer eintägigen Fahrt durch das LEADER-Gebiet wurden fünf beispielhafte Projekte besichtigt. Erfolgreich umgesetzte Vorhaben aus den Bereichen Tourismus, Gastronomie, Energie, Gewerbe und Daseinsvorsorge bildeten den roten Faden durch die drei Landkreise des LEADER-Gebietes. Start war Campus Galli, das StS Friedlinde Gurr-Hirsch bereits aus ihrer früheren Tätigkeit als Staatssekretärin bekannt war.
Campus Galli – Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besichtigt Campus Galli
Am Campus Galli wurde StS Friedlinde Gurr-Hirsch bei herrlichem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen in Empfang genommen.
Nach dem weltberühmten Klosterplan von Sankt Gallen soll auf einem 12 ha großen Grundstück in Meßkirch mit dem Mitteln und Methoden des 9. Jahrhunderts eine karolingische Klosterstadt vom Verein „Karolingische Klosterstadt“ gebaut werden. Deutschlandweit ist dieses Vorhaben bisher einmalig und die erste Anlage dieser Art. Durch eine LEADER-Förderung wurde damals eine Anschubfinanzierung ermöglicht, die den Projektstart zuließ.
Eine persönliche Führung in mittelalterlicher Tracht gab Heinrich Güntner, Vorsitzender der LEADER Aktionsgruppe. Herr Napierala, Geschäftsführer des Vereins Karolingische Klosterstadt, erläutert den Bauplan der Klosterstadt und informiert, der Plan sei nicht als maßstabsgetreue Vorgabe zu verstehen, sondern vielmehr als Darstellung der Gebäude und Inhalte, die in der Klosterstadt nicht fehlen sollten. Die Errichtung, Aufteilung und Größe der Gebäude hinge vom Geländerelief und den natürlichen Möglichkeiten ab.
Der Töpfer Martin informiert über die Methodik und Kunst des Töpferns im 9. Jahrhundert.
Der Bau der Kirche ist schon weit vorangeschritten, bald wird der Altar in die Kirche gesetzt. Der Steinmetz Jens berichtet über das Vorgehen, die Planung und die Umsetzung.
Große Bewunderung erfahren die Farben der mit Pflanzen gefärbten Wolle bei Karin, der Färberin
Zu Mittag in der Neumühle in Beuron - Thiergarten
Schnell sind die zwei Stunden auf dem Campus vorbei und es geht weiter nach Thiergarten in die Gemeinde Beuron zur Neumühle. Dort werden StS Friedlinde Gurr-Hirsch und alle Mitreisenden von Frau Landrätin Stefanie Bürkle in Empfang genommen.
Nach einem sehr leckeren Essen mit Produkten aus der Region führte Wolfgang Sessler, Koch und Betriebsinhaber der Neumühle durch die Räumlichkeiten. Die Neumühle blickt auf eine lange Geschichte zurück und befindet sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts im Besitz der Familie Sessler. Seit 1920 wird sie als Gasthaus genutzt und erfuhr in den Jahren die ein oder andere Sanierungsmaßnahme. So konnten auch mit LEADER Maßnahmen unterstützt werden, die zum einen eine strukturelle Verbesserung, aber auch eine Anpassung an die Besucher bewirkte. Mit Hilfe der Förderung wurden beispielsweise die Küche modernisiert, der Nebenraum des Restaurants im „Alten Holz Stil“ neu ausgestattet sowie der Kachelofen im alten Stil installiert. Von Wanderern und Radfahrern wird die Neumühle gut und gerne besucht was auch ihrer optimalen idyllischen Lage am Donauradwanderweg zu verdanken ist.
Bewunderung fanden die 300 Jahre alten Holzsäulen im Eingangsbereich. Eine Führung durch den Bereich der Gästezimmer beeindruckte unter anderem durch die Ausrichtung zur Donau hin.
Gestärkt ging es weiter in den Landkreis Biberach nach Riedlingen an den Tourist-Energy-Point.
Tourist-Energy-Point (TEP) – eine touristische Anlaufstelle in Riedlingen
An einem Verkehrsknotenpunkt in der Nähe des Donauradwanderweges wurde der Tourist-Energy-Point mit Hilfe der LEADER-Förderung eingerichtet. Bürgermeister Marcus Schafft berichtet über die diversen Möglichkeiten, die der TEP bietet: dieser Point bildet zum einen für den Straßenverkehr, der integrierten Bushaltestelle, dem Stadthallenparkplatz, dem Fahrradabstellplatz, der Stadtplanvitrine und den Wohnmobilstellplätzen eine optimale Anlaufstelle für Touristen, zum anderen wurden barrierefreie Toiletten installiert, aber auch Ladestationen für Elektrofahrräder mit der Möglichkeit, das Fahrrad samt Gepäck in sogenannte Ladeschränke sicher während des Ladevorgangs verwahren zu können. Die Solarmodule, die sich auf dem Dach des Tourist – Energy – Point befinden, ermöglichen die Aufladung der Fahrradakkus mit Ökostrom. Eine Ladestation für Elektroautos wurde ebenfalls errichtet. Er informiert über positive Rückmeldung aus der Bevölkerung und Dankesmails für diesen TEP.
Anschließend geht die Reise weiter in den Alb-Donau-Kreis, in die kleine Gemeinde Emeringen zur Schmuckwerkstatt von Elisabeth Mößlang.
Goldschmieden im ehemaligen Schweinestall und Nächtigen wo früher Hühner hausten
In Emeringen, der kleinsten Gemeinde im Regierungsbezirk Tübingen, erwartete der ehrenamtlich tätige Bürgermeister Josef Renner die Reisenden. Frau Mößlang, sie ist gleichzeitig Vorstandsmitglied des Regionalvereins Donau(T)Raum Oberschwaben e.V., berichtete, im Rahmen des LEADER-Leitprojektes “L(i)ebenswertes Dorf – in unserem Dorfkern leben!“ konnte auf dem ehemaligen landwirtschaftlichen Betrieb, der sich mitten im Ortskern befindet, ein Schweinestall zur Goldschmiedewerkstatt kombiniert, mit dem Einbau zweier Ferienwohnungen in den ehemaligen Hühnerstall, durch LEADER unterstützt werden. Die Familie Mößlang lebt auf diesem ehemaligen Betrieb, zu welchem auch die Gaststätte Traube gehört. Elisabeth Mößlang, als Betreiberin der Goldschmiede hatte ihre Werkstatt ursprünglich in den privaten Wohnräumen integriert. Damit zum einen Leerstand in der Gemeinde, aber auch eine Weiterentwicklung der Goldschmiede ermöglicht wird, wurden die ursprünglichen Stallungen umgebaut und erweitert. Dadurch konnten ein Arbeits-, Ausstellungs- und Kursraum sowie zwei Ferienwohnungen eingerichtet werden.
Anschließend ging es weiter in die Gemeinde Untermarchtal um den „Generationen-Aktiv-Park Garten Eden“ zu besichtigen, der sich direkt an dem Wohnpark Maria Hilf befindet.
Einen spontanen Zwischenstopp gab es an der LEADER geförderten Fahrrad-Raststation in Datthausen. Hier hat sich StS Friedlinde Gurr-Hirsch in das Gästebuch eingetragen.
Generationen-Aktiv-Park in Untermarchtal für Alt und Jung
Am Generationen-Aktiv-Park Garten Eden in Untermarchtal wurde StS Friedlinde Gurr-Hirsch von Landrat Heinz Seiffert, Vizebürgermeister Erwin Mönch, dem ehemaligen Landtagsabgeordneten Karl Traub und Schwester Gabriele Maria empfangen. Erwin Mönch und Schwester Gabriele Maria berichteten, unter dem Motto „Wohlfühlgemeinde Untermarchtal“ und mit Blick auf die demografische Entwicklung im ländlichen Raum, habe das Kloster Maria Hilf und die Gemeinde Untermarchtal die innovative Idee den „Generationen Aktivpark Garten Eden“ im Klostergarten zu initiieren, entwickelt. Vorhandene Ressourcen und bestehende Infrastrukturen sollten gestärkt und integriert werden. Mit dieser Vision entstand ein Landschaftsgarten, der in sogenannten Garten-Begegnungs-Räumen Seele und Sinne berührt. Der Garten unterteilt sich in fünf Erlebnisräume: Sinnes- und Therapiegarten, Tierpark, Begegnungsgarten, Walderlebnisbereich und die Kinderaktivinsel. Geeignet ist dieser Begegnungsort für viele verschiedene Menschen, sei es Familien, Vereine, Senioren-, Kinder- oder Jugendgruppen, oder einfach Interessierte. Der Sinnes- und Therapiegarten im Speziellen ist an Menschen mit dementiellen Einschränkungen oder psychischen Beeinträchtigungen gerichtet. In diesem Bereich ist viel geboten, das alle Sinne anregt, sei es eine bunte Farbenpracht in Blumenbeeten, duftende Kräuter, Klangsteine, Geschicklichkeitsspiele und vieles mehr. Ein Begegnungsgarten für alle Generationen konnte hier umgesetzt werden.
Die Schwäbische Zeitung berichtete: