Natur-Erlebnisbrücke Inzigkofen

WIEDER VERBUNDEN – DER FÜRSTLICHE PARK INZIGKOFEN Hängebrücke verbindet seit 2019 die Parkteile südlich und nördlich der Donau

Im Gespräch mit Bernd Gombold spürt man sogleich die große Freude über die „Wiedervereinigung“ der beiden Parkteile. Herr Gombold ist seit mehr als 16 Jahren Bürgermeister von Inzigkofen. Von Beginn an kamen vor allem die älteren Einwohner Inzigkofens mit dem Wunsch auf ihn zu doch bitte die Donau-Überquerung wieder möglich zu machen. Nach einigen Jahren der Vorbereitung und auch mancher Rückschläge konnte 2018/19 endlich eine Hängebrücke realisiert werden.

Die Geschichte der "Wiedervereinigung"

Aber gehen wir in der Geschichte ein wenig zurück. Der Fürstliche Park Inzigkofen wurde vor rund 200 Jahren von Fürstin Amalie Zephyrine angelegt. Sie residierte im „Schlössle“ in Inzigkofen. Da die Donau den südlichen vom nördlichen Parkteil trennte wurde zur Überquerung eine Fährverbindung eingerichtet. Als jedoch die „Fürstliche Zeit“ vorbei war, war dies finanziell nicht mehr möglich und der Schiffsverkehr wurde eingestellt. Später wurde die Parkerweiterung maßgeblich von Ihrem Enkel Erbprinz Karl Anton bestimmt. Inzigkofen diente ihm und seiner Familie als Sommerresidenz. Die Donau war das zentrale Element des Parks. Drumherum wollte man „Hof halten“, sich repräsentieren. Dafür nutzte man die natürliche „Ausstattung“ mit Felsen, Schluchten, Uferauen und Anhöhen mit herrlichem Ausblick ebenso wie die von Menschenhand gefertigte „Möblierung“. Das wohl bekannteste „Überbleibsel“ aus dieser Zeit ist die Teufelsbrücke. Der Park befindet sich auch heute noch im Besitz der Fürstenfamilie.
1940 wurde zur Überquerung der Donau ein Pioniersteg errichtet, welcher leider 1953 dem Hochwasser zum Opfer fiel. Seither war der nördliche Teil des Parks abgeschnitten. Erreichbar war er nur über die Bahngleise, was natürlich nicht gerade ungefährlich war.

Ins Landschaftsbild eingepasst: wie ein Spinnennetz

Bei der Umsetzung einer Brücke musste auch auf die Vorgaben des Landschaftsschutzes und des Naturschutzes geachtet werden. Die Brücke sollte eine leichte, kaum wahrnehmbare Konstruktion werden. Die Lösung war dann eine Hängebrücke mit stählernen Drahtseilen die sich wie ein Spinnennetz von einem zum anderen Ufer spannt. Die Halterungen der Brücke wurden tief im Felsen verankert, so dass diese auch optisch nicht stören. Zudem wurde darauf geachtet, dass Hochwasser die Brücke nicht erreichen kann. Nicht nur die Umsetzung war eine Herausforderung auch die Finanzierung eines so großen Projektes stellte die Gemeinde vor eine schwer überwindbare Hürde. Hilfe kam dann glücklicher Weise von 2 Seiten. Die Förderbereiche wurden aufgeteilt zwischen der LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben und dem Naturpark Obere Donau.

Park mit Meinradskapelle verbunden

So wurde der nördliche Parkteil endlich aus seinem „Dornröschenschlaf“ geholt und wieder angebunden. Die Einwohner von Inzigkofen freuen sich vor allem, dass nun die Meinradskapelle auf dem höchsten Punkt wieder zugänglich ist. Im Zuge des Brückenbaus wurden auch die vielen Attraktionen und Rundwanderwege neue beschildert. Besondere Besuchermagnete sind die Kapelle und Grotten, das Klostermuseum und das Bauernmuseum und natürlich die Hängebrücke und die Teufelsbrücke, um nur ein paar der Sehenswürdigkeiten aufzuzählen.

Blick auf Amalienfelsen

Von der Hängebrücke aus hat man eine herrliche Sicht auf den Amalienfelsen mit seiner Inschrift „Andenken an Amalie Zephyrine 1841“ sowie das Allianzwappen der Fürstenhäuser Hohenzollern-Sigmaringen und Salm-Kyrburg.

Natur-Erlebnisbrücke

Längst ist der Fürstliche Park kein Insider-Tipp mehr. Die Besucher kommen von überall her und erfreuen sich an diesem traumhaft angelegten „Schmuckstück“. Wer die Natur und die Ruhe genießen möchte, dem empfiehlt Bürgermeister Gombold einen Besuch unter der Woche.

Hintergrundinformationen

Die Eröffnung der Brücke mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann in 2019: "Erlebnisbrücke wackelt - und hängt sicher"