15 Vorhaben profitieren 2025 vom Regionalbudget

Am 21. Mai 2025 tagte der Auswahlausschuss unseres Regionalentwicklungsvereins Donau-(T)Raum Oberschwaben im Bürgerzentrum Alte Dorfschule in Veringendorf. Das geschichtsträchtige Gebäude konnte u.a. dank einer LEADER-Förderung und vielen ehrenamtlichen Arbeitsstunden erhalten werden und ist seit 2022 unter der Leitung des Bürgervereins „MehrGenerationenHaus“ Anlaufstelle und Treffpunkt der Dorfbewohner, wie Bürgermeister Maik Rautenberg erläuterte.

Großes Interesse an Kleinprojektförderung mit vielfältigen Ideen

Das Bürgerzentrum Alte Dorfschule ist ein gelungenes Beispiel für die strukturelle Weiterentwicklung ländlicher Regionen. Wo also ließe sich besser über die strukturelle Bedeutsamkeit der 19 Projektanträge aus dem diesjährigen Kleinprojekteaufruf diskutieren? Die Zahl der Anfragen und Beratungen im Bewerbungszeitraum war jedoch noch weitaus höher, immerhin werden bei den Kleinprojekten 80 Prozent der Gesamtnettokosten gefördert. Prinzipiell förderfähig waren letztlich 19 Projektanträge, d.h. diese 19 Projekte entsprechen den LEADER-Zielen und erfüllen die Vorgaben des Regionalbudgets. Dazu gehört, dass die Nettogesamtkosten maximal 20.000 Euro betragen dürfen.

15 Vorhaben wurden nach den Richtlinien des REK und der GAK zur Förderung ausgewählt, die restlichen 4 befinden sich auf der Warteliste. Die Fördermittel des Landes Baden-Württemberg und der Gemeinden und Landkreise des LEADER-Aktionsgebiets sind in diesem Jahr auf 145.000 Euro gedeckelt, weshalb nicht alle förderfähigen Projekte unterstützt werden können.

Strukturell bedeutsam für ihre jeweilige Gemeinde sind die ausgewählten Projekte in folgenden Bereichen:

Soziales und Kultur

Die Anschaffung einer eigenen Beschallungsanlage sichert den Betrieb eines im ganzen LEADER-Gebiets bekannten Kulturvereins und spart hohe Energie- und Transportkosten, die bisher durch das Ausleihen entstanden sind. Die Anlage steht auch einer Schultheatergruppe zur Verfügung, die die Räumlichkeiten nutzt.

Und auf einem Pferdehof in der Gemeinde Meßkirch entsteht eine Blockhütte, die für das eigene (integrative) Angebot, aber auch als Begegnungsstätte für Reiter und Radfahrer genutzt werden soll.

Tourismus

Ein Erlebnisfernrohr mit integrierter digitaler Anzeige von Berg- und Ortschaftsnamen lockt künftig noch mehr Touristen auf die Aussichtsplattform am Wasserturm in der Gemeinde Hettingen und bereichert somit die Naherholung in der Region. Eine barrierefreie öffentliche Toilettenanlage am Federsee dürfte bei den vielen Radtouristen für Erleichterung sorgen. Eine Plattform für Badeaufsichten macht den Aufenthalt in einem Naturfreibad in der Gemeinde Uttenweiler sicherer. Die Gemeinde Dürmentingen schafft mit einem Spielplatz für Jugendliche und Erwachsene einen Ort der Begegnung. Und das „Campus-Galli-Herbergen-Tourismusnetzwerk“ startet mit einer Neukonzipierung in die nächste Generation.

Grundversorgung

Immer dabei, da unverzichtbar für die Versorgung mit regionalen Lebensmitteln rund um die Uhr auch in ländlichen Regionen, sind Verkaufsautomaten für hofeigene Produkte wie Milch, Fleisch und Kartoffeln. Eine neue Ausstattung für die einzige Schlacht- und Verarbeitungsstätte mit EU-Zulassung in der Raumschaft Riedlingen sichert deren Erhalt. Auch zwei Dorfläden richten sich zukunftsfähig aus, um ihr Angebot zu verbessern. Dass Backen die Gemeinschaft und das generationenübergreifende Zusammenkommen fördert, dafür sorgt ein Verein mit der Anschaffung eines Backmobils. Damit ein kleines Deko- und Kunstgeschäft erhalten werden kann, bedarf es einer Neuausrichtung, zu der künftig auch ein Kreativ-Mitmachangebot gehören soll.

Kulturlandschaft/Biodiversität

Die Nachfrage nach den Streuobst-Produkten einer bäuerlichen Vermarktungsgenossenschaft ist so groß, dass nicht mehr alles durch Muskelkraft betrieben werden kann und zwei Maschinen angeschafft werden müssen. Außerdem setzt sich die Genossenschaft durch Veranstaltungen und einen Lehrpfad für den Erhalt und die Neuanlage von traditionellen, artenreichen Streuobstwiesen ein, wozu LEADER mit einer Förderung diverser Materialien beiträgt.

Auch im Regionalbudget Förderung von nicht-investiven Projekten möglich! Beispiel: „Literatur eine Heimat geben“ – Wie ein Konzept Munderkingen den Weg ins Literaturland Baden-Württemberg ebnet

Viele Projekte sind investive Projekte, jedoch fördert LEADER im Rahmen des Regionalbudgets auch nicht-investive Projekte wie Konzepte oder Veranstaltungen. Ein Beispiel im Regionalbudget 2024: „Literatur eine Heimat geben“. Projektträgerin war Henrike Müller vom Büro für Regionalkultur eG für das Literaturnetzwerk Oberschwaben, die das Ergebnis der Konzepterarbeitung bei der Auswahlsitzung präsentierte. Zunächst ging es um die Suche nach Wirkungsorten der oberschwäbischen Dichterinnen Maria Beig, Maria Menz und Maria Müller-Gögler („drei Marien“) im Donau(t)raum Oberschwaben. Es folgten Expert*innengespräche, während derer sich die Diskussion schnell auf Maria Müller-Gögler und den Ort Munderkingen fokussierte, da sie vier Jahre in Munderkingen verbrachte. Im November fand ein Beteiligungsworkshop zur breiten ldeensammlung vor Ort statt, in dessen Ergebnis ein Konzept entstand, das Munderkingen mit Maria Müller-Gögler den Weg ins Literaturland Baden-Württemberg ebnet. Aktuell stellt Peter Dunkl die Literatin an vier Lese-Abenden über den Sommer an wechselnden Orten in Munderkingen vor (siehe LINK).

KLIMA.LÄND.TAGE

Vom 18. September bis zum 8. Oktober 2025 finden die KLIMA.LÄND.TAGE des Landes Baden-Württemberg statt. Ziel dabei ist, die vielen Aktionen zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Ländle sichtbar zu machen. Außerdem sollen weitere Akteure motiviert werden, sich für diese Themen einzusetzen. Die Geschäftsstelle unserer LAG informiert darüber, dass auch die Klima-AG der LEADER-Aktionsgruppen in Baden-Württemberg sind mit ca. 1-1,5 stündigen Online-Klima-Impulsen zu unterschiedlichen Themen dabei sind. Die LAG Oberschwaben organisiert am 25. September 2025 um 18 Uhr die Online-Veranstaltung mit dem Titel: MacherInnen für regionale Kreisläufe auf dem Land. Weitere Infos folgen …

 

Wir danken allen Antragstellenden für ihre Ideen und wünschen eine reibungslose Umsetzung!